Unmittelbare Ursachen der Franz.
Revolution.
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der Symmetrie der mathematischen Berechnung unterworfen werden
können, hiess eine grossartige Bereicherung unserer Wissenschaft
vornehmen; noch bedeutender aber scheint'es mir zu sein, dass
diese Entdeckung auf eine Annäherung zu der glänzenden Idee
hindeutet, dass Alles was geschieht unter Gesetzen steht und dass
Verwirrung und Unordnung unmöglich sindßsü) Denn durch den
Beweis, dass auch die wunderlichsten und sonderbarsten Formen
der Mineralien die natürlichen Folgen ihrer Antecedentien sind,
legte Haüy so zu sagen den Grund zu einer Pathologie der unor-
ganischen Welt. Wie paradox eine solche Ansieht auch scheinen
mag, es ist gewiss, dass Symmetrie für die Krystalle das ist, was
Gesundheit für die Thiere ist; eine Unregelmässigkeit in der Ge-
stalt der Ersteren entspricht also einer Krankheitserscheinung bei
den Letzterenßsl) Als sich daher die Gedanken der Menschen mit
der grossen Wahrheit befreundet hatten, dass es genau genommen
im Mineralreiche keine Unregelmässigkeit gebe, wurde es ihnen
leichter die noch höhere Wahrheit zu fassen, dass das nämliche
Princip für das Thierreich gilt, obgleich es wegen der grösseren
Verwickelung der Phänomene lange währen wird, bis wir hier zu
einem gleichen Beweise gelangen. Dass er aber möglich sei, ist
aufzusteigen. Dies ist interessant, denn es ist der Methode der besten Pathologen
entsprechend, welche ihren Gegenstand wissenschaftlich mehr in den physiologischen
Erscheinungen, als in den pathologischen zu erfassen suchen, vom Normalen zum
Abnormen herniedersteigend. „La symmilrie des fermes sous Zesquelles se präsen-
teni les solides que nous lwoazs eonslderäs jusqu'ici, nous a fourni d es d an n 6 es
pour exprimer les lois de drferoissemens demt oes solides sont suseeptiöles." Haüy,
134112335 de nzilzämloyie I, 442; vergl. II, 192.
136) "(In eoup d'oeil peu uttemif, 1m sm" les cristaux, les ßt appeler d'abord de
pure je um de la natura, ce qui Wetoit qu'une nmniere plus älägante de faire Faveu
de son iynorance. Un examen nffläolli nous y däeouwre des lois dnrranye-lnent, ä l'aide
desquelles le ouleul rcpräsenle et enehainc l'un ä l'autre les nfsultats olzserväs; lois sl
variables et an mäme temps sipräcises et si rägulieres; ordivzairement träs simples, sam-
fien perdre de lem- fäeondlte." Haüy, Mmämlogie v. I, p. XIII, XIV. Und v. 11,57:
Unölre bat, qui eat de prouwer que les let's zfoü däpeml la slruetzwe du cristdl 60m3 les
plus simples possilzle dans leur ensenzble."
437) Ueber die merkwürdige Kraft der Krystalle wie der Thiere, ihre eignen
Schäden wieder gut zu machen, siehe. Pagefs Pathologie, 1835, I, 152, 153, wo er die
Experimente Jordanls über diesen seltsamen Gegenstand bestätigt: „Die Fähigkeit,
Schäden, die ihnen zugefügt wurden, wieder zu bessern, kommt nicht den lebenden
Wesen ansschliesslich zu; selbst Krystalle stellen sich wieder her, wenn Stücke von
ihnen abgebrochen sind und sie dann wieder in dieselben Verhältnisse gebracht wer-
den, unter denen sie gebildßf Wurden."