Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 2)

Unmittelbare 
der Franz. 
Ursachen 
Revolution. 
347 
Die Methoden Bichat's und Cuvier's erschöpfen in ihrer Ver- 
einigung die Hülfsmittel der Zoologie und alle folgenden Natur- 
forscher haben sich genöthigt gesehen, der einen oder der andern 
Methode zu folgen. Entweder haben sie Cuvier in der Vergleichung 
der thierischen Organe, oder Bichat in der Vergleichung der Ge- 
webe, woraus die Organe zusammengesetzt sind, folgen müssen.149) 
Und, da die eine Vergleichung besonders die Function, die andere 
die Structur angiebt, so sind offenbar diese beiden grossen Metho- 
den nothwendig, um das Studium der animalischen Welt auf die' 
höchstmögliche Stufe zu erheben. Wenn wir aber fragen, welche 
von beiden Methodeuohne die andere Wahrscheinlich zu den be- 
deutendsten Folgen führen würde, so scheint es mir, müsse man 
der Methode Bichafs die Palme zuerkennen. Wenigstens wenn 
wir die Frage nach der Majoritat entscheiden wollen, so neigen 
sich jetzt die ausgezeichnetsten Anatomen und Physiologen eher auf 
Bichafs als auf Cuvier's Seite; und es ist eine historische That- 
sache, dass Bichat's Ruhm mit dem Fortschritt unserer Wissenschaft 
sich "schneller als der seines grossen Nebenbuhlers gehoben hat. 
Noch entschiedener scheint es mir zu sein, dass die beiden wich- 
tigsten Entdeckungen unserer Zeit über die Eintheilung der Thiere 
ganz und gar ein Resultat der Methode von Bichat sind. Die erste 
Entdeckung ist die von Agassiz, der im Verlauf seiner ichthyo- 
dnatomistes de uns jburs." Vergl. Blaimzille, Physiol. gen. et eomp. I, 93: "Aujourdkui 
nous allons plus ammt, nous penetrante dems la structure intime, mm seulement de ces 
organes, mais eneore des tisszas qmi concourent ä leur composititm; nous faisons en am 
mot de_ ld veritable zmatomie, de Fanatomie proprenzent dite." Und S. 105: "C'est an 
yenre de reckerehes qm" a au! cultivä ewee beaucoup düzetivitrf, et qml a regu zme gmmle 
extension depuis Zu jöublieation du bel ouvrage de Bielmt." Siehe auch II, 303. 
In Folge dieser Entwickelung ist unter dem Namen der degenerirten Gewebe ein 
ganz neuer Zweig der pathologischen Anatomie entstanden, wovon vor Bichat, glaube 
ich, kein Beispiel zu finden ist, deren Wcrth aber jetzt von allen Pathologen anerkannt 
wird. Vergl. Pagefs Surgical patholvgy I, 98-112; William! Prinezples qf medivine 
369-376; Burdaclfs Physiologie VIII, 367; Reports qf Brit. dssoe. VI, 147; Jones 
und Sievekingk Pdtlzologiedl anatomy, 1855, S. 154-56, 302-304, 555-558. "Sie 
kommen, sagen diese letzteren, äueserst häufig vor, ihre Natur ist aber kaum erkannt 
worden _bis ganz in der letzten Zeit."  
449)VOuvier vernachlässigte das Studium der Gewebe ganz und gar, und in den 
wenigen Fällen, wo er ihrer gedenkt, ist seine Sprache äusserst unbestimmt. So 
Regne anrimal I, 12, wo er von lebenden Körpern sagt: „leur tisseo est dem eompose 
de reseaux et de mailles, au de jibres et de ldmes solides, qm" renferment des liquides 
ddns leurs inlervalles."
	        
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