des
vom Ende
des
bis Ende
Jahrhunderts.
257
Zeit, wenn nicht unter seinen Augen stattgefunden") Zwar geben
die hebräischen Bücher, auf die er sich so willig verlässt, kein
Zeugniss, das irgend einen Werth hatte, über die Chronologie ihres
eigenen Volks, und was sie uns über andere Länder lehren, ist
bekannter Maassen sehr mager und unbefriedigend. G3) Aber so
engherzig waren Bossuefs Ansichten über die Geschichte, dass ihn
nach seiner Meinung dies Alles nichts anging. Der Text der Vul-
gata erklärte, dass diese Dinge zu einer bestimmten Zeit stattge-
funden; und eine Anzahl heiliger Männer, die sich das Concilium
der Kirche nannten, hatten in der Mitte des 16. Jahrhunderts die
Vulgata für authentisch erklärt und es unternommen, sie über alle
andern Uebersetzungen "zu stellenß) Diese theologische Meinung
nahm Bossuet an als ein historisches Gesetz und so wird die Ent-
scheidung, die eine Handvoll Oardinäle und Bischöfe, in einem
abergläubisohen und unkritischen Zeitalter gegeben, die einzige
Gewähr für jene Chronologie in der Vorzeit, die einem ununter-
richteten Leser durch ihre Genauigkeit ein Gegenstand grosser
Bewunderung sein mussßü)
Eben so beschränkt Bossuet, weil man ihn gelehrt hatte, dass
die Juden das auserwählte Volk Gottes seien, unter dem Titel
der allgemeinen Geschichte seine Aufmerksamkeit fast ganz auf
w) Er sagt, ivenn die gewöhnlich angenommenen Zcitbestimmnngen des Pentateuch
und der Progheten nicht wahr wären, dann müssten die Wunder fallen und die Schrift
selber wäre-nicht inspirirt. Ilist. univ. 360. Es möchte schwer sein, selbst in
Bossuefs Werken eine Versicherung zu finden, die noch unbesonnener wäre, als diese.
133) Wirklich haben die Juden vor Salomo keine chronologische Folge. Siehe
Dawson's Egypt, I, S, 25, 170, 178, 185, II, 399.
64) Und thaten dies, wie alles andere, nicht aus Vernunft, sondern wegen des
Dogmsfs; denn, wie ein gelehrter Schriftsteller sagt: Ulklglelve a bien dlstingue 0er-
tams Zivres m apoßryphes et m ortkodoxes; elle s'est prononcee d'une muntere formelle
sur le choix des ouvrages crmonlquesf nemzmoins sa critiguenfa jezmais e'te' fomlä sm-
zm exavnen raison1z6, mais seuleazzent sur la questloaz de savoir si tel au tel (an? elait
d'accord nwec los dogmes qu'elle enselqvzait." Maury, Lögevzdes pleuses, 224.
65) Die Theologen haben sich immer durch ihre genaue Kenntniss von Gegen-
ständen ausgezeichnet, über die gar nichts bekannt ist; aber lseiner von ihnen hat den
gelehrten Dr. Stuckeley übertrafen. 1730 schreibt dieser grosse Gottesgelehrte: "Aber
nach den Berechnungen, die ich über diese Sache angestellt, finde ich, dass der all-
mächtige Gott Noah befahl, die Kreaturen Sonntag, den 12. Octobcr", dem Tage des
Herbstaequinggtiumg jenes Jahres in die Arche zu schaffen, und an dem gegenwärtigen
Tage, dem Sonntage darauf, den 19. October, begann jene fürchterliche Katastrophe,
als der Mond gerade aus dem dritten Viertel war." Niclwlsfs Illustrations of ilw
18m oenIm-y II, 792.
Buckle, Gesch. d. Civilisation. I. 2. 11