Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 2)

Frühere 
der 
Ursachen 
Franz. 
Revolution. 
217 
eine Audienz bei dem Minister, in der Hoifnung sich den Schutz 
der Krone zu verschaffen. Jedoch Alles war vergebens. Man wird 
es kaum glauben, dass Marmontel, der damals auf der Höhe seines 
Ruhmes stand, mitten in Paris ergriffen, und, weil er sich weigerte 
seinen Freund zu verrathen, in die Bastille geworfen wurde. Ja, 
so unversöhnlich waren seine Verfolger, dass sie nach seiner Be- 
freiung aus dem Gefängniss, in der Hoffnung ihn an den Bettelstab 
Zu bringen, ihm das Recht entzogen den Merkur zu veröffentlichen, 
von dem fast sein ganzes Einkommen abhing.  
Diderot erging es noch schlimmer. Dieser ausgezeichnete 
Mann verdankte seinen Einfluss vornehmlich seinem ausgedehnten 
Briefwechsel und seiner glänzenden Unterhaltung, in der er selbst 
in Paris nicht seines Gleichen fand und die er mit bedeutendem 
Erfolg bei jenen berühmten Tischgesellschaften spielen liess, zu 
denen ein Vierteljahrhundert lang Holbaeh die berühmtesten Denker 
Frankreichs versammelte. m) Ausserdem ist er der Verfasser 
mancher interessanten Werke, die grösstentheils allen wohl bekannt 
sind, die sich mit Französischer Literatur beschäftigen. 267) Sein 
unabhängiger Geist und der Ruf, den er erlangte, brachten ihm 
nun seinen Antheil an der allgemeinen Verfolgung. Das erste 
Werk, das er schrieb, wurde verdammt, öffentlich von Henkers 
964) Mäm. de Marmnmtel II, 143-176; III, 30-46, 95, handelt über die Be- 
handlung, die er nachher von der Sorbonne erfuhr, weil er religiöse Duldung empfahl. 
Siehe auch 0mm. de Voltaire LIV, 258: und Ieilers of eminent persons addressed to 
Hume, 207, 212, 213. 
265) Mäm. de Marellet, I, 86-89; Mähmges par Morellet II, 3-12; Oeupres de 
Voltaire LIV, 106, 111, 114, 122, 183. 
966) Marmontel, Mäm. II, 313 sagt: Hqml n'a 00mm Diderot qm; doms ses äcrits 
m: Va pas 00mm," womit er meint, seine Werke wären geringer als seine Unter- 
haltung. Auch Segur, der ihn nicht leiden konnte, und Georgel, der ihn hasste, 
sprechen von seinem Talent für die Unterhaltung. Sägur, Sam). III, 34,; Georgel, 
Mäm. II, 246. Vergl. Forsteriv Lzfe of Goldsmith I, 69; Musset Patlmy, Vie de 
Rousseuu I, 95, II, 227; Jlfäm. d'Epz'nay II, 73, 74, 88; Grimm, Corresp. XV, 
79-99; Morellet, Mäm. I, 28; Villemain, Lit. au XVIIIe sfäele I, 82. 
Üeber Ho1bach's Tischgesellschaften, gegen die Mnd. de Genlis eine bekannte 
Satire schrieb, siehe Schlosser? 18th century I, 166; Bivg. Mmiv. XX, 462; Jesse's 
Srlwyn, II, 9; Walpolds Letters to Marm IV, 283; Gibborfs Misß. worlcs 73. 
167) Der Herausgeber seiner Ooiresjiondenz sagt auch, er habe viel für Andere 
geschrieben, was sie dann unter ihrem Namen publicirten. Mäm. et Corresp. de  
derot III, 102.
	        
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