Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 2)

216 
Frühere 
Ursachen 
der 
Franz. 
Revolution 
den ersten Band seines Abrisses der allgemeinen Geschichte. Weiter 
gedieh das Werk nie; es wurde sogleich von dem Erzbischof der 
Diöcese verurtheilt und der Verfasser seiner Stelle beraubt. Audra, 
dem öffentlichen Tadel preisgegeben, sah alle seine Arbeiten unnütz 
gemacht und seine Lebensaussicht plötzlich zerstört; er überlebte 
den Schlag nicht. Ein Schlagfluss traf ihn und in 24 Stunden War 
er eine Leiche in seinem eignen Hause. m3) 
Man wird Wohl zugeben, dass ich Beweise genug für meine 
Behauptung hinsichtlich der Verfolgungen gegen alle Arten von 
Schriftstellerei gesammelt habe; aber die Nachlässigkeit, womit die 
Vorläufer der Französischen Revolution studirt werden sind, hat so 
irrige Ansichten über diesen Gegenstand erzeugt, dass ich noch 
einige Fälle hinzufügen möchte, um die Art der Herausforderung, 
welche den ausgezeichnetsten Franzosen des 18. Jahrhunderts in 
der Regel zu Theil wurde, über allen Zweifel zu erheben. 
Unter den vielen berühmten Schriftstellern, die zwar hinter 
Voltaire, Montesquieu, Büffon und Rousseau zurückstehen, aber 
auch nur hinter ihnen, sind die drei bedeutendsten Diderot, Mar- 
montel und Morellet. Die beiden Ersten sind jedem Leser bekannt, 
Während Morellet, obgleich verhältnissmässig in Vergessenheit ge- 
rathen, zu seiner Zeit bedeutenden Einfluss hatte und noch ausser- 
dem das grosse Verdienst genoss, dass er in Frankreich zuerst die 
grossen Wahrheiten populär machte, welche kürzlich in der politi- 
schen Oekonomie von Adam Smith und in der Jurisprudenz von 
Beccaria entdeckt worden waren.  
Ein gewisser Cury schrieb eine Satire auf den Herzog von 
Aumont, die er seinem Freunde Marmontel zeigte, der sie, über- 
rascht von ihrer Kraft, einem näheren Zirkel seiner Bekannten vor- 
las. Der Herzog hörte davon und bestand voll Unwillen darauf, 
dass ihm der Verfasser genannt werden solle. Dies war natürlich 
unmöglich ohne einen gröbliehen Bruch des Vertrauens; aber Mar- 
montel, der Alles thun wollte, was in seiner Macht stand, schrieb 
an den Herzog und gab an, was wirklich der Fall war, dass die 
fraglichen Zeilen nicht gedruckt waren, dass man nicht die Absicht 
habe, sie zu veröffentlichen und dass sie nur wenigen seiner ge- 
nauern Freunde mitgetheilt worden waren. Dies, sollte man den- 
ken, würde selbst einem Französischen Adeligen genügt haben; 
aber Marmontel, der doch noch an dem Erfolge zweifelte, suchte 
Livres 
163) Peignot, 
condmnnäs
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.