Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 2)

Frühere 
der 
Ursachen 
Franz. 
Revolution. 
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der Zeit Ludwigs XIV. bewog die Franzosen, manche von ihren 
Meinungen sich noch einmal zu überlegen. Sie brachte sie auf 
die Vermuthung, der Despotismus möchte doch seine Uebelstände 
haben, und eine Regierung, aus Prinzen und Bischöfen bestehend, 
nicht nothwendig die beste für ein civilisirtes Volk sein. Sie sahen 
zuerst mit Wohlgefallen auf ein fremdes ausländisches Volk, wel- 
ches zwar nur durch einen schmalen Arm der See von ihnen ge- 
trennt war, und doch von ganz eandrer Art zu sein schien, das 
seine Unterdrücker bestraft und darauf seine Freiheiten und sein 
Glück zu einer Höhe gebracht hatte, von der die Welt kein Bei- 
spiel gesehen. Diese Ansichten, welche vor dem Ausbruch der 
Revolution alle Gebildeten in ganz Frankreich theilten, Waren im 
Anfange auf die Männer beschränkt, die durch ihren Geist an die 
Spitze ilnes Zeitalters gestellt Wurden. Während der zwei Gene- 
rationen, welche zwischen dem Tode Ludwigs XIV. und dem Auss 
bruch der Revolution vertlossen, gab es kaum einen einzigen Fran- 
zosen Von Auszeichnung der nicht entweder England besuchte, 
oder Englisch lernte, und manche von ihnen thaten beides. Buffon, 
Brissot, Broussonnet, Condamine, Delisle, Elie de Bcaumont, Gour- 
nay, Helvetius, Jussieu, Lalande, Lafayette, Larcher, L'Heritier, 
Montesquieu, lllaupertuis, Morellet, Mirabeau, Nollet, Raynal, der 
berühmte Roland, und seine noch berühmtere Frau, Rousseau, 
Segur, Snard, Voltaire,  alle diese ausgezeichneten Personen 
strömten nach London; andere von geringerem Genie aber von 
bedeutendem Einfluss thaten das nämliche, z. B. Brequiny, Bordes, 
Calonne, Coyer, Cormatin, Dufay, Dumarest, Dezallier, Favier, 
Girod, Grosley, Godin, D'Hancarville, Hunauld, Jars, Le Blanc, 
Ledru, Lescallier, Linguet, Lesuire, Lemonnier, Levesque de Pouilly, 
Montgolfier, Morand, Patu, Poissonier, Reveillon, Septcheiles, Sil- 
houette, Siret, Soulavie, Soules und Valmont de Brienne.  
Fast alle diese Männer studirten unsre Sprache sorgfältig und 
die meisten fassten den Geist unsrer Literatur. Voltaire besonders 
widmete sich mit seinem gewöhnlichen Eifer der neuen Aufgabe, 
und erwarb sich in England eine Kenntniss jener Ansichten, deren 
Tode Ludwigs XlV., obgleich das Gedicht 1667 bekannt gemacht wurde, und der 
König 1715 starb; „nou.s afavions Jhmais entendu parler de ce poöme am France, avant 
que Fautezw de Zu Henriade nous an eüt donnä um {die dams le IXme chapitre de son 
Eseai sur Zu Foäsie äpique." Dict. plailos. article Epnpäe, in Oeuvres de Voltaire 
XXXIX, 175. Siehe auch LXVI, 249.  
Buckle, Gesch. d. Civilisation. I. 2. , 13
	        
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