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von dem ein grosser Historiker gesagt hat: „Er ist der erste Fran-
zösische Bischof, der einen Bürgerkrieg führte, ohne die Religion
zum Vorwande zu nehmen". m)
Wir haben also gesehen, dass während der 70 Jahre nach der
Throllbesteigung Heinrichs IV. der Französische Geist sich merk-
würdig ähnlich wie der Englische entwickelte. Wir haben ge-
sehen, dass er in beiden Ländern nach den natürlichen Bedingungen
seiner Entwickelung erst bezweifelte, was er lange geglaubt hatte,
und dann duldete, was er lange gehasst hatte. Dass dies keines-
wegs eine zufällige oder eigensinnige Zusammenstellung ist, zeigt
sich nicht nur aus allgemeinen Gründen und aus der ähnlichen
Entwickelung beider Länder, sondern auch noch aus einem andern,
höchst interessanten Umstande; nämlich dass die Ordnung der Er-
eignisse, und gleichsam ihre gegenseitigen Verhältnisse nicht nur
hinsichtlich der zunehmenden Duldung, sondern auch hinsichtlich
des Aufschwungs von Literatur und Wissenschaft die nämlichen
waren. In beiden Ländern stand der Fortschritt der Wissenschaft
in demselben Verhältniss zu der Abnahme der geistlichen Macht,
obgleich sie dies zu verschiedenen Perioden zeigten. Wir hatten
unsern Aberglauben etwas eher abzuschütteln begonnen, als es die
Franzosen konnten; und da wir so zuerst im Felde waren, kamen
wir jenem grossen Volke in der Hervorbringung einer weltlichen
Literatur zuvor. Wer sich die Mühe nehmen will die Entwickelung
des Französischen und Englischen Geistes zu vergleichen, wird
sehen, dass wir in allen wichtigsten Fächern die Ersten waren, ich
sage nicht dem Werthe, sondern der Zeit nach." In Prosa, in
Poesie und in jedem Zweige geistiger Auszeichnung wird sich
durch den Vergleich zeigen, dass wir den Franzosen fast um eine
ganze Generation voran waren, und dass der Zeit nach. dasselbe
Verliältniss stehen blieb, wie zwischen Baco und Cartesius, Hocker
und Pascal, 266) "Shakespeare und Corneille, Massinger und Racine,
Ben Johnson und Moliere, Harvey und Pecquet. Diese ausgezeich-
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