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der Naturgesetze.
Einfluss
keit, der zu bedeutend ist, um von irgend einer ganz barbarischen
Nation erworben zu seinßi") Weiter ist von ihrer Geschichte
nichts bekannt; aber die Nachrichten, welche wir von den Bau-
werken von Copan, Palenque und Uxmal haben, machen es höchst
wahrscheinlich, dass (Zentral-Amerika ein alter Sitz einer Civilisa-
tion war, die in allen wesentlichen Punkten der Indischen und
Aegyptisehen entsprach: in der ungleichen Vertheilung von Reich-
thum und Macht und in der Sklaverei der grossen Masse des Volks,
die daraus folgtß")
Aber während fast alle Zeugnisse über den früheren Zustand
(Zentral-Amerikas verloren gegangen sind, 433) sind wir in Bezug
auf Mexiko und Peru glücklicher gewesen. Es sind noch bedeu-
tende und authentische Quellen vorhanden, aus denen wir uns eine
Ansicht über den früheren Zustand dieser beiden Länder und über
den Charakter und den Grad ihrer Civilisation bilden können.
Bevor wir jedoch auf diesen Gegenstand eingehen, wird es passend
sein, die Naturgesetze anzudeuten, wodurch jene Oertlichkeiten
431) Squier sagt II, 68 über die Statuen in Nicaragua: „Der Stoff ist immer
schwarzer Basalt von solcher Härte, dass er sich mit den besten neueren Werkzeugen
schwer schneiden lässt." Stephens, Uentr. Anwar. II, 355 fand in Palenque "hübsche
Kunstwerke und Modelle zu Studien." Vergl. III, 276, 389, 406. IV, 293. Ueber
die Bilder zu Ghichen sagt er IV , 311: „sie zeigen eine so leichte Hand, wie sie
nur unter der Aufsicht und Anleitung von Meistern erreicht werden kann." Zu Oopam
(I, 151): "mit den besten Instrumenten unsrer Zeit könnte man die Steine nicht besger
schneiden." Und zu Uxvnal (II, 431): "das Legen und Poliren der Steine ist durch-
weg so vollkommen, wie es nach den besten Regeln unsrer Meuterei nur sein könnte."
Unsre Kenntniss von (Zentral-Amerika ist fast gänzlich aus diesen beiden Schriftstellern
geschöpft; und obgleich Stephens bei weitem genauer ist, so sagt Sqnier, glaube ich,
mit Recht, bis zur Erscheinung seines Buches, 1853, seien die Monumente in Nica-
fagua gänzlich unbekannt gewesen. Kurze Beschreibungen der Ruinen von Guatimala
und Yucatan finden sich in Larenaudüres Mexiqzae et Guatenzala, 308_-.327 u_ Jown
of geogr. soa, 60-63.
m) Ueber Yucatan s. Pricharfs Phys. history of mankmd V ; 343; "ein großes
und ileissiges, doch vielleicht, wie Galatin bemerkt, in Sklaverei gehaltenes Volk.
Prächtige Tempel und Paläste bezeugen uns die Macht der Priester und des Adels,
während, wie gewöhnlich, keine 51111! Voll den Hüften übrig geblieben ist, in denen
die Masse der Nation lebte."
433) Dr. M. Culloclzv, Researches conneming tlw aboriginal ltistory of America,
272, 340, hat aus spanischen Schriftstellern einige magere Angaben über die frühsten
Zustände von Central-Amerika gesammelt, aber von seinem genialen Zustande und
eigentlichen Geschichte ist nichts bekannt; ja es ist nicht einmal ausgemacht, zu
welchem Volksstamm die Einwohner gehörten, obgleich ein neuerer Schriftsteller, La-
renaudiirre, Mexiquc ot Guat. p. 8, findet: „la civiliaation guatenzulienne ou misteco-