Vorwort
des
Uebersetzers.
Unter den jetzt lebenden Engländern ist neben John Stuart
Mill unbedenklich Thomas Heinrich Buckle als einer der freiesten
und fruchtbarsten Köpfe zu nennen. Buckle besitzt eine erstaun-
liche Gelehrsamkeit, eine umfassende Belesenheit und zugleich das
Talent, das Gelesene zu verdauen und mit Leichtigkeit zu ver-
wenden. Sein Buch gleicht fast einer Rede, so gewinnend, so ein-
dringlich, so nachdrücklich beweisend kehrt er aus der Masse seines
Stoffs zur Feststellung seiner Ansicht zurück. Das vorliegende Buch
ist aber keine Schmeichelei gegen die Stände, die der Civilisation
hindernd in den Weg treten; der Soldatenstand, die Staatsregierer
und Gesetzgeber, der Klerus und der Landadel sind daher dem
Buche nicht gewogen, und der alte Banniluch, „er ist ein Ab-
trünniger," erging sofort in allen Organen, die unter dem Einiiuss
der Geistlichkeit stehen, und welche standen in England nicht
darunter? Dennoch hat Buckle's Buch, so theuer es ist, in kurzer
Zeit eine zweite Auflage erlebt und wird überall mit vielem Eifer
studirt; es ist ein Ereigniss geworden; es ist nicht bei seinen innern
gelehrten und gedankenmässigen Verdiensten geblieben; die Nation
hat den Geist adoptirt, der es durchweht, und der Bannirluch der
Zignswächter war ein kalter Schlag, der Ausdruck eines ohnmäch-
tigßn Unwillens.
Der Uebersetzer hat diesen Verlauf mit grossem Interesse ver-
folgt und da er immer der Meinuuwar, die Annäherung des
Deutschen und des Englischen Geiste i von der höchsten Wichtig-
keit, so hat er gern seine Bekanntschaft mit dem Verfasser dazu
benutzt, die Hindernisse einer Deutschen Uebersetzung aus dem