Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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Einfluss 
der 
Naturgesetze. 
schiedennc Zeiten nach andern W eltgcgenden M) verpflanzt wor- 
den ist. 
Durch diese Eigenthüinlichkeit des Klimas und der Nahrung 
ist in Indien jene ungleiche Vertheilung des Reichthums entstanden, 
auf welche wir uns in allen Ländern gefasst machen müssen, wo 
der Arbeitsmarkt immer tibervoll istf") Wenn wir die frühesten 
Indischen Nachrichten, die erhalten sind, Nachrichten, die 2000 
bis 3000 Jahr alt sind, nachlesen, so finden wir einen Zustand 
beschrieben, der dem jetzt existirenden ganz ähnlich ist, und wir 
können uns darauf verlassen, er hat immer bestanden, seit die 
Anhäufung von Kapital einmal ordentlich begonnen. Wir finden 
die oberen Klassen ungeheuer reich und die niederen in kläglicher 
Armuth. Wir finden, dass die, durch deren Arbeit der Reichthum 
erzeugt wird, den möglichst geringsten Theil davon erhalten; das 
U ebrige wird von den höheren Klassen entweder als Zins oder als 
Gewinn verzehrt. Und da nächst dem Verstande lleichthum die 
dauerndste Quelle der Macht ist, so ist ganz natürlich eine grossc 
Ungleichheit des Reichthums von einer entsprechenden Ungleich- 
heit socialer und politischer Macht begleitet worden. Es ist daher 
nicht zu verwundern, dass von den frühesten Zeiten, zu denen 
257, 262, 336, 344. III, S, 25, 300, 340. IV, 82, S3, 104. V, 241, 246; Asiat. ru- 
searches V, 124, 229. XII, 148. XVI, 171, 172; Journal of geograplt. society II, S6. 
III, 124, 295, 300. V, 263. VIII, 341, 359. XIX, 132, 137. 
69) Der Reis ist, so weit ich ihn habe verfolgen können, nach Westen gewandert. 
Ansser den historischen Zeugnissen spricht eine wissenschaftliche Wahrscheinlichkeit. 
dafür, dass er in Asien cinheimisch ist, und sein Sanscrit-Name ist sehr weit ver- 
breitet. Vergl. Humboldfs Kosmos II, 472, mit (")'arvf'11a'd's IIistory of the Indien 
Arckipelago I, 358. Im .14. Jahrhundert war er die gewöhnliche Nahrung auf der 
Küste Zanguebar und ist jetzt allgemein in Madagascar. Travels of Ilm Batzda h: 
14 century, 56; Ellzlf History of Jllarlagasaav- I, 39, 297-304. II, 292; Journal o_f 
geogr. sooiety III, 212. Von Madagascar wurde nach Müulloclfs Dictionary of com- 
merce, p. 1105, Samen nach Carolina gebracht spät im 17. Jahrhundert. Er wird 
jetzt in Nicaragua gebaut, SquierKs Omtml Avncrfcß I, 38, und in Süd-America, Hen- 
dersonts Hist. of Brazil, 292, 307, 395, 440, 488, wo er wild wachsen soll. Vergl. 
JIeycnÄe Geogr. 0f PlßW-Y) 291, 297, mit Azam, Vogaycs dem PAoizÄrique Märidio- 
male 1, 100, II, 80.1 Die alten Griechen waren wohl mit dem Reis bekannt, bauten 
ihn aber nicht, und in Europa. wurde er zuerst von den Arabern angebaut. Siehe 
Iünnbaldt, Nouvelle Espagne II, 409, 410. 
63) Was die Nahrung betritft, so bemerkt Diodorus Siculus die merkwürdige 
Fruchtbarkeit Indiens und als Folge davon die Anhäufung von Reichthum. Bibhbfltfö. 
bist. lib. II. vol. II. 49, 50, 108, 109. Aber über die ökonomischen Gesetze der 
Vertheilung war er, wie alle alten Schriftsteller, vollkommen unwissend.
	        
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