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der
Einßuss
Naturgesetze.
Falle verbindet sich der Kohlenstoff der nichtstiekstoffhaltigen
Nahrung mit dem Sauerstoif, den wir aufnehmen und erzeugt den
innern Verbrennungsprozess, wodurch sich unsre animalisehe Warme
erneuert. Im letzteren Falle wird die stickstoffhaltige Nahrung,
weil Stiekstoff wenig Verwandschafi; mit Sauerstoff hat, H) gleich-
sam gegen die Verbrennung geschützt") und kann so seine Auf-
gabe erfüllen, das Zellengewebe wieder herzustellen und die Verluste
zu ersetzen, welche der menschliche Organismus durch beständige
Abnutzung im täglichen Leben erleidet.
Dies sind die zwei grossen Klassen von Nahrungsmitteln, H)
und wenn wir die Gesetze untersuchen, welche ihr Verhaltniss zum
Menschen bestimmen, so werden wir finden, dass in beiden Klassen
das wichtigste Agens das Klima ist. Wenn die Menschen in einem
heissen Klima leben, lässt sich ihre thierische Wärme leichter er-
halten, als wenn sie in einem kalten leben; deswegen brauchen
sie Weniger nichtstickstofhaltige Nahrung, deren einzige Bestim-
sind von Boussingault; ein sorgfältiger Aufsatz von Lawes und Gilbert (In tlze compa-
sition offoods findet sich in dem Report ofßrilish assaciaiion for 1852, p. 323; aber
die Experimente dieser Männer sind weder zahlreich noch mannigfaltig genug zur
Aufstellung eines allgemeinen Gesetzes; noch weniger können wir ihre sonderbare
Versicherung zulassen, dass die Preise der verschiedenen Nahrungsmittel einen Mass-
steb hergäben für den Gehalt ihres Nahrnngsstodes, p. 346.
96) "Von allen Elementen des thierischen Leibes hat Stickstoff die schwächste An-
ziehung für Sauerstoff und, was noch merkwürdiger ist, er nimmt allen verbrennbaren
Elementen, mit denen er sich verbindet, in grösserem oder geringerem Grade die
Fähigkeit, sich mit dem Sauerstoff zu verbinden, d. h. zu verbrennen." Licbigäs Che-
mische Briefe.
97) Die Lehre von der Eigenschaft, die wir eine schützende nennen können
und die einigen Stoßen eigen ist, wird erst unvollkommen verstanden und bis spät
im 18. Jahrhundert vermuthete man kaum ihr Dasein. Jetzt ist ihre Verbindung mit
der allgemeinen Theorie der Gifte bekannt. Siehe Twrnerhs Chemisfry 1, 516, Diesen]
Umstande haben wir wahrscheinlich die Thatsache zuzusßhreiben, dass verschiedene
Gifte, die tödtlich sind, wenn sie in eine Wunde gebracht werden, im Magen ganz
unschädlich bleiben. Brodids l'lz.ysiologc'cal resemvzlzes l851, p. 137, 13g Es scheint
verständiger, dies chemischen Gesetzen zuzuschreiben, als mit Sir Benjamin Brodie
anzunehmen, "dass einige Gifte durch Lähmung der Lnngenmuskeln tödten. ohne die
l-Ierzthätigkeit unmittelbar zu berühren."
7-3) Proufs bekannte Eintheilung in zuckerhaltige, ölige und eiweisshaltige scheint
mir von viel untergeordncterem Werthe, obgleich ich sehe, dass sie in der letzten
Ausgabe von Elliotsozfs Hunaan plzvysiology p. 65, 160 angenommen werden ist. Die
Eintheilung von Lepelletier in "los alimem solides et leg baisaoazs" ist natürlich rein
empirisch. Lcpelletier, Plays-iolagie anädicale II, 100, Paris 1832. Ueber Proufs Ein-
theilung siehe Buo-daclfs Tz-uitä de plzysiologie IX, 240 u. Wagnefs Physäology, 452