Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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der Naturgesetze. 
Einfluss 
von Kenntnissen bald darauf folgte und dass dieser schmale Streifen 
Landes 18) der Sitz der Aegyptischen Oivilisation wurde; einer Ci- 
vilisation, die zwar gröblich überschätzt") worden ist, aber doch 
einen auffallenden Gegensatz zu der Barbarei andrer Africanischer 
Völker bildet, von denen keins einen eignen Fortschritt hat machen 
oder sich nur einiger Massen aus der Unwissenheit hat heraus- 
arbeiten können, zu der die Armuth der Natur sie verdammte. 
Diese Betrachtungen beweisen deutlich, dass von den beiden 
ursprünglichen Ursachen der Civilisation die Fruchtbarkeit des Bo- 
dens diejenige ist, welche in der alten Welt den grössten Einiiuss 
ausübte. In der Europäischen Civilisation hingegen ist die andre 
grosse Ursache, nämlich das Klima, am mächtigsten gewesen und 
dies wirkt, wie wir gesehen haben, theils auf die Fähigkeit des 
Arbeiters zu seiner Arbeit, theils auf die Regelmässigkeit oder Un- 
regelmässigkeit seiner Sitten. Dieser Unterschied in der Wirkung 
hat merkwürdiger Weise mit dem Unterschiede der Ursache über- 
eingestimmt. Denn obgleich aller Civilisation die Ansammlung von 
Reichthum vorausgehen muss, so wird doch, was darauf folgt, in 
im I, 409. Herodofs Ausdruck „ ein Geschenk des Flusses" II. C. V. ist in einem 
viel weiteren Sinne, als er ihn meinte, wahr; denn dem Nil verdankt Aegypten alle 
natürlichen Vorzüge vor Arabien und der grossen Wiiste. Heeren, die Völker Africrfs 
II, 58. Reyuier, Econmnie des Arabes, 3. Posfans 1m tke Nile und Jmius, Journal of 
As. Society VII, 275. Ueber den Unterschied des Nillandes und des Bodens der 
umgebenden Wüste Trolney, Vogage m Syriß et an Egypte I, 14. 
49) Die durchschnittliche Breite des Thales von einem Gcbirgszuge zum andern 
zwischen Cairo in Unter- und Edfu in Oberägypten ist nur 7 Meilen (engL) und die 
des knlturfahigen Bodens, dessen Grenzen von der Ausdehnung der Ueberschwemmung 
abhängen, nicht über 54]; englische Meilen. Wilkinsoafs Am. Egypiians I, 216. Nach 
Gerard ist die mittlere Breite des Thals zwischen Syene und Kairo ungefähr 9 Meilen. 
Anmerkung zu Heererfs African Nations II, 62. 
49) Ich will ein Beispiel davon aus einem sonst verständigen und dabei sehr ge- 
lehrten Schriftsteller anführen: "Was die Naturkenntniss der Aegypter betrifft, so 
trauten ihnen ihre Zeitgenossen erstaunliche magische Kräfte zu; und da, wir nicht 
annehmen können, dass dic Beispiele davon, die in der Schrift verzeichnet sind, der 
Anwendung übernatiirlicher Kräfte zuzuschreiben seien, so müssen wir schliessen, dass 
sie im Besitz einer tieferen Kenntniss der Gesetze und des Zusammenwirkens der 
Naturkräfte waren, als die gelehrtesten Männer unserer Zeit zu sein behaupten." Ha- 
oniltorfs Aegyptiaca, 61, 62. Es ist eine Schande, dass solcher Unsinn im 19. Jahr- 
hundert geschrieben werden kann; und doch versichert uns ein neuerer Schriftsteller, 
Vysc on tkc Pyramides I, 28, "dass die Aegypter für ganz besondre Zwecke mit grossey 
Weisheit und Wissenschaft begabt gewesen wären." Eigentliche Wissenschaft hatten 
die Aegypter nicht, und was ihre Weisheit betrifft, so war diese ausreichend, um sie 
vor barbarischen Nationen, wie die alten Hebräer, auszuzeichnen, aber sie war ge- 
ringer, als die der Griechen, und natürlich unendlich tief unter der des neueren Europas.
	        
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