Naturgesetze.
Einfluss der
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eben solche endlose Sandebene, sie bedeckt ganz Afrikaiund hat
dieselben Breitengrade und erstreckt sich nach Westen bis an die
Küsten des Atlantischen Oceans! 4) Diese ungeheure Länderstrecke
ist, wie Arabien, unfruchtbar und wüst; 15) die Einwohner sind
daher eben S0 Wie in Arabien immer uncivilisirt geblieben und
haben keine Kenntnisse erworben, blos weil sie keine Reichthümer
angesammelt! ü) Diese grosse Wüste ist im Osten bewässert durch
den Nil. Seine austretenden Gewässer bedecken den Sand mit
reichen Anschwemmungen, deren Boden der Arbeit den reichsten
und aussergewöhnlichsten Ertrag ' 1) gewahrt. Die Folge war, dass
hier rasch Reichthiimer angesammelt wurden, dass die Ausbildung
14) Und darüber hinaus: "die unwegsamen Sandiliichen der Wüste Sahara, welche
sich sogar noch 4 englische Meilen in den Atlantischen Oeean in der Form von Sand-
biinken fortsetzt." Somßreilleäs pliysical Geoyr. I, 149. In einem Falle hat sich eine
dieser Sandbänke zu einer Insel gestaltet. Joum. of Gcogr. Society II, 284. Die
Sahara bedeckt mit Ausschluss von Bornu und Darfur eine Fläche von 194,000 Qua-
dratmeilen (französischen), also dreimal den Raum, den Frankreich und zweimal den,
welchen das Mittelmeer einnimmt. LyelFs Gcoloyy, 694. Bbmewuillds Oonazexian of
Uw Sciencßs, 294. Uebcr die wahrscheinlichen südlichen Grenzen der Sahara siehe
Riclzardsoafs Mission I0 Oentral Africa, 1853 II, 146, 156; und über den Theil der
an Mandingo grenzt Mzmgo Park? Reisen I, 237, 238. Ueber die Gegend südlich
von ltiandara hat Denham in der Nachbarschaft des Sees Tschad einige dürftige Nach-
richten gesammelt. Dcnlzamfs Nortlzem und Ueuinzl Africa, S. 121, 122, 144-146.
15) Riehardson, der südlich von Tripolis hindurehgereist, zeichnet "ihre Unfrucht-
barkeit und unüberwindlichc Wüstenei." Ricliardsoazäv Sahara, 1848, I, 86 und 409.
Der lange öde Weg von Murzuk nach Yen am See 'l'schad ist von Denham beschrieben,
einer von den wenigen Europäern, die jene gefährliche Reise gemacht. Denk. Oentr.
Africa, 2-60. Selbst an den Ufern des Tschad ist kaum einiger Piianzenwuchs, "ein
hartes Gras und eine kleine Glockenblume waren die einzigen Pflanzen, die ich ent-
decken konnte." S. 90. Vergl. seine Bemerkung über Bornu, 317. Der Zustand der
Wüste im 14. Jahrhundert ist beschrieben in den Reisen von Ibn Batuia, S. 233,
vergl. Diod. Sieulus über die Reise Alexanders nach dem Tempel des Jupiter Ammon,
Bibl. Hinter. lib. XVII, vol. V11, p. 348.
46) Richardson, der 1850 von Tripolis bis auf wenige Tagereisen vom See Tschad
vordrang, war erstaunt über den stationären Charakter des Volks. Er sagt: "Weder
in der Wüste noch in den Reichen von Central-Afrika findet man irgend einen Fortschritt
der (Zivilisation. Alles geht nach eingerosteten Gebräuchen, die seit unvordenklichen
Zeiten vorhanden sind." Mission io Ueniral Afriea, vol. 1, p. 304, 305. Aehnliches
bemerkt Pallme, Travels in Kordofan, S. 109, 109.
47) Abd-Allatif, der im Anfange des 13. Jahrhunderts in Aegypten war, giebt eine
interessante Nachricht über das Steigen des Nils, dem Aegypten seine Fruchtbarkeit
verdankt. Abd-Allatif, Relation de Z'Eyypte, 329-340, 314-376 u. Appemlix, 504.
WilkiM-Ywfs arwirmf Ellflßliems IV, 104; über die halbastronomischen und halbtheologi-
sehen Vorstellungen, die mit der Ueberschwemmnng durch den Nil zusammenhingen,
S. 372-377 u. V, 291, 292. Ueber die religiöse Bedeutung des Nils Buvzseifs Aegyp-