der
Einfluss
Naturgesetze.
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sache bewiesen, dass diese nämlichen Mongolischen und Tartari-
schen Horden zu verschiedenen Zeiten in China, in Indien und in
Persien grosse Monarchieen gegründet und bei der Gelegenheit eine
Oivilisation erreicht haben, die nicht hinter der zurücksteht, Welche
die blühendstell alten Königreiche besassen. Denn in den frucht-
baren Ebenen Siidasiens hat die Natur allen Stoff zum Reich-
thum vorbereitet; und hier kamen diese barbarischen Stämme zu-
erst Zu einem gewissen Grade von Bildung, erzeugten eine nationale
Literatur und organisirten eine nationale Staatsverfassung; nichts
dergleichen hatten sie in ihrer Heimath leisten können!) Ebenso
sind die Araber in ihrer Heimath wegen der Dürre ihres Bodens s)
immer ein rohes ungebildetes Volk geblieben; denn in ihrem Falle,
und so überall, ist grosse Unwissenheit die Frucht grosser Armuth.
Aber im 7. Jahrhundert eroberten sie Persien; 9) im 8. den besten Theil
Spaniens; ' o) im 9. das Punjab, und am Ende fast ganz Indienß
Sowie sie sich in ihren neuen Niederlassungen eingerichtet hatten,
schien ihr Charakter eine grosse Veränderung zu erleiden. Sie,
6) Dieser Ausdruck ist von verschiedenen Geographen in einem verschiedenen
Sinne gebraucht werden; ich nehme ihn in seiner gewöhnlichen Bedeutung ohne Rück-
sicht auf Ritters mehr physischen Gesichtspunkt in Bezug aufMittelasien. Siehe Prickardhs
physieal lt-islory of mankind, vol. IV, p. 278, ed. 1844. S. 92 macht Prichard den
Himalaya zur südlichen Grenze Mittelasiens.
7) Es ist Grund zu der Annahme vorhanden, dass die Tartnren von Tibet sogar
ihr Alphabet von Indien erhielten. Ueber Tartarische Münzen Journal of Asiat. So-
cicty IV, 276, 277; üb. das Seythisehe Alphabet vol. XII, 336.
3) In Somervillcfs pIa-ysical Geogr. vol. I, 132 heisst es, in Arabien seien keine
Flüsse; aber Wcllsted Trawels in Arabia II, 409 erwähnt einen, der sich 5 Meilen
westlich von Aden ins Meer ergiesst. Ueb. die Ströme in Arabien siehe Meinem über
die Fruchtbarkeit der Länder I, 149, 150. Dass der einzige Mangel die fehlende Be-
wässerung ist, sieht man aus Burckhardt. In seinen Travels in Arabia I, 240, sagt
er: „Wo in Arabien der Boden durch Brunnen bewässert werden kann, ist der Sand
bald fruchtbar zu machen." Eine treffliehe Beschreibung einer der Oasen von Oman
zeigt, was Arabien mit einem guten Flusssystem gewesen wäre. Journ. qf yßogr.
Society VII, 106, 107.
9) Morier (ebenda VII, 203) setzt „die Eroberung Persiens durch die Saracenen
ins Jahr 051." Aber Persiens Schicksal wurde in den Schlachten von Kudseah und
Nahavund entschieden, welche 638 und 641 geschlagen wurden, Malcolnfs History of
Persia I, XVI, 139, 142.
m) Im Jahr 712. Hallonfs Middle ages I, 369.
H) Sie hatten schon im 9ten Jahrhundert im Punjab Fuss gefasst, eroberten aber
Guzerat und Mallva erst 500 Jahre später. Wilson's Anmerkung in der Visclmu Pu-
rana p. 481, 482, vergl. mit Asiatic researches IX, 187, 183. 203- Ußb- ihren Fort-
schritt im südlicheren Theil der Halbinsel siehe Journal of Asiatic Society III, 222,
223, IV, 28-30.