Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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Einfluss 
der Naturgesetze. 
keit und durch einen gewissen Wankehnuth des Charakters aus- 
zeichnen. Sie bilden einen auffallenden Contrast mit den regel- 
mässigeren und stetigeren Sitten in Ländern, deren Klima die 
arbeitenden Classen zu weniger Unterbrechungen zwingt und ihnen 
die Nothwendigkeit einer beständigen und andauernden Beschäfti- 
gungä) auferlegt. 
Dies sind die grossen natürlichen Einflüsse, wodurch die Her- 
vorbringung des Reichthums bestimmt wird. Es giebt ohne Zweifel 
noch andre Umstände, Welche eine bedeutende Wirkung ausüben 
und in einem vorgerückteren Zustande der Gesellschaft einen eben 
so grossen und manchmal grösseren Einfluss haben. Aber dies 
gilt von einer späteren Periode; und wenn wir auf die Geschichte 
des Reichthums auf seiner frühsten Stufe sehen, so werden wir 
finden, dass er gänzlich vom Boden und Klima abhängt, wobei 
der Boden den Ertrag regulirt, den irgend eine darauf verwendete 
Arbeit hat, und wobei das Klima die Energie und Stetigkeit der 
Arbeit selbst regiert. Mit einem raschen Blick auf vergangene Be- 
gebenheiten können wir die ausserordentliche Macht dieser zwei 
grossen physischen Bedingungen nachweisen, denn es giebt kein 
Beispiel in der Geschichte, dass irgend ein Land durch seine eignen 
Anstrengungen civilisirt werden wäre, wenn es nicht eine von 
diesen Bedingungen in einer sehr günstigen Form besass. In 
Asien ist die Civilisation immer auf die grosse Strecke beschränkt 
gewesen, wo ein reicher angeschwennnter Boden dem Menschen 
den Beichthum gesichert hat, ohne dessen Genuss kein intellectueller 
Fortschritt beginnen kann. Dieser Länderumfang erstreckt sich 
mit wenigen Unterbrechungen von dem Osten Südchii1a's bis zu 
den westlichen Küsten Kleinasiens, Phöniciens und Palästinas 
Nördlich von diesem mächtigen Gürtel ist eine lange Reihe un- 
fruchtbarer Länder, welche immer von rohen wandernden Stämmen 
bevölkert gewesen, die durch die unwirthbare Natur des Bodens 
in Armuth erhalten werden, und die, so lange sie darauf blieben, 
niemals aus ihrem uncivilisirten Zustande heraus kamen. Wie dies 
gänzlich von physischen Ursachen abhängt, wird durch die That- 
5) Siehe rlie trefiiiehen Bemerkungen in Lainfs Denmark, 1852, p. 204, 366, 
367; vbgleich Norwegen ein besseres Beispiel zu sein scheint als Dänemark. In Ray's 
Scienva Sacialc, vol. I, p. 195, 196, sind einige Belehrungen über den durchschnitt- 
lichen Verlust, den die Feldarbeit durch den Witterungswechsel erleidet; aber es wird 
keine Rücksicht genommen auf die Verbindung dieses Wechsels, wenn 81' ein plötz- 
lieber ist, mit der Stimmung des Volksgeistes.
	        
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