Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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16. bis zum 
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mer bekannt war, so War er in steter Gefahr, verhaftet zu werden, 
und wenn er dem entging, so wurde er überall bewacht und seine 
Privatbriefe geöffnet, wenn sie durch die Post gingenßt") In 
solchen Fällen machte man sich aus nichts ein Gewissen. Selbst 
das Vertrauen der Hauslichkeit wurde verletzt. Kein Gegner der 
Regierung war unter seinem eignen Dache sicher gegen die Be- 
richte von Horchern und das Geklätsch der Dienerschaft. Zwie- 
tracht wurde in den Schooss der Familien eingeführt und Zerwürf- 
nisse zwischen Eltern und Kindern verursachtßw) Nicht nur die 
stärksten Versuche zur Unterdrückung der Presse wurden gemacht, 
sondern auch die Buchhändler so unausgesetzt verfolgt, dass sie 
nicht wagten, ein Werk zu veröffentlichen, wenn sein Verfasser 
sich schlecht mit dem Hofe stand." ü) Und wirklich wurde Jeder, 
der sich mit der Regierung in Opposition setzte, für einen Feind 
des Vaterlandes erklärtß 9 7) Politische Gesellschaften und politische 
Versammlungen waren scharf verboten. Jeder Volksführer war in 
persönlicher Gefahr, und jede Volksversammlung wurde "entweder 
mit Drohungen oder mit Soldaten auseinander gejagt. Das ver- 
hasste Werkzeug, mit dem die schlimmsten Tage des 17. Jahr- 
 
394) Ilzfe of Ourrie II, 160; Stephans, Mem. of Tooke II, 118, 119. 
395) 1793 schreibt Roscoe (Lzfe of Roscoe I, 127): "Jeder wird aufgefordert, den 
Spion gegen seinen Bruder zu machen." Vcrgl. was Fox (Perl. bist. XXX, 21) sagt: 
"Die Regierung habe nicht nur Jedermann zum Inquisitor, sondern auch zum Richter, 
Zum Spion, zum Angeber gemacht, einen Hausvater gegen den andern, einen Bruder 
gegen den andern aufgehetzt und so erwarte sie die Ruhe des Landes zu erhalten!" 
Siehe auch XXX, 1529 und Uoleridge, Biogr. lit. I, 192 über die Ausbreitung heim- 
licher Verleumdung im Jahr 1793 und später. Weitere Auskunft über diesen fürchter- 
llehen Zustand der Gesellschaft findet sich in Mcm. of Holcroft II, 150, 151 ; Stephans, 
Mem. of Tooke II, 115, 116. 
396) Es war sogar sehr schwierig, einen Drucker für Tooke's grosses philologi- 
Sches Werk: The diversions of Purley, zu finden. Siehe Stephans, Mem. of Tooke II, 
345-48. 1798 schrieb Fox an Cartwright (liefe of Oartwright I, 248): "Die Ent- 
scheidung gegen Wakeiieldk Buchhändler scheint mir das Schicksal der Presse zu be- 
stimmen, denn wirklich nach dieser Entscheidung kann man schwer begreifen, wie 
ein verständiger Buchhändler es wagen kann, irgend etwas zu drucken, was den Mi- 
nistern unangenehm ist." 
397) Wer sich dem Sklavenhandel widersetzte, hiess ein Jaeobiner und Feind der 
Minister, so der berühmte Dr. Ourrie. Er wurde ein Jaeobiner und Feind des Vater; 
lülldes genannt, weil er sich gegen die schmachvolle Behandlung der französischen 
Gefangenen im Jahr 1800 erklärte. Lzfe of Uuwie I, 330, 332; Lzfe of Wilberforee 
I, 342-44, II, 18, 133; Perl. bist. XXX, 654, XXXI, 467, XXXIII, 1387, XXXIV, 
1119, 1485.
	        
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