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des
Geschichte
Engl.
Geistes
Tagen KarPs I. in England gesehen worden Wann") Unter ihrem
Einfluss erholte sich die alte Torypartei reissend schnell und war
bald im Stande, ihre Nebenbuhler aus der Regierung zu vertreiben.
Diese reactionäre Bewegung fand eine bedeutende Stütze in dem.
persönlichen Charakter Georgs III., der eben so abergläubisch als
despotisch gesinnt, denselben Eifer für die Stärkung der Kirche
entwickelte, wie für die Ausdehnung der Kromechte. Jeder frei-
sinnige Gedanke, Alles, was nur nach Reform aussah, ja selbst
die blosse Erwähnung freier Forschung, war ein Gräuel in den
Augen dieses beschränkten und unwissenden Königs. Ohne Kennt-
nisse, ohne Geschmack, ohne einen Blick in irgend eine Wissenschaft,
ohne ein Gefühl für irgend eine Kunst, hatte die Erziehung nichts
gethan, ein Gemüth zu erweitern, welches mehr als gewöhnlich
von Natur beschränkt warßü) Gänzlich unbekannt mit der Ge-
schichte und den Hulfsquellen fremder Länder, deren geographische
Lage er kaum kannte, war er kaum besser unterrichtet über das
Volk, das er zu beherrschen berufen war. Unter der grossen
Masse von Nachrichten, die jetzt vorhanden ist, und aus allerhand
Privatcorrespondenzen, Nachrichten von Privatunterredungen und
öffentlichen Acten besteht, ündet sich nicht der geringste Beweis,
dass er von all' den unzähligen Dingen, die der Regent eines
Landes wissen sollte, irgend etwas gewusst, ja dass er auch nur
mit einer einzigen Pflicht, die seine Stellung ihm auferlegte, bekannt
gewesen wäre, ausser der blos mechanischen Geschäftsroutine, welche
auch der geringste Schreiber in dem niedrigsten Amt des König-
reichs hätte leisten können.
Welch eine Richtung ein solcher König wie dieser, Wohl ein-
schlagen möchte, war leicht vorherzusehen. Er versammelte um
554) Georg's III. anfallende Achtung vor kirchlichen Ceremonieen stach bedenk-
tend gegen die Gleichgültigkeit seiner nächsten Vorgänger ab und die Veränderung
wurde dankbar anerkannt. Vergl. Mahorßs IIist. of Engl. V, 54, 55 mit dem Auszug
aus Erzbischof Secker in Bancrojifs Aonericuaz revolution I, 440. Andere Zeugnisse
über die Hochachtung, die beide Parteien gegen einander fühlten und ölfentlich aus-
sprachen, siehe eine Adresse des Bischofs und der Geistlichkeit von St. Asaph (Parfs
Werks VII, 352) und einen Brief des Königs an Pitt (Russelfs Memorials of F02: III,
251). Vergl. Priestleyäe Meonoirs I, 137, 138.
255) Die Erziehung Georgs III. war schmählieh vernachlässigt worden und in
seinen männlichen Jahren suchte er nie nachzuholen was ihm fehlte und blieb sein
ganzes langes Leben hindurch in einem Zustande der bedauemswiirdigsten Unwissen-
heit. Broughawfs Statesmen I, 13-15; Walpolefs Mem. of Georg III, I, 55; Ma-
hoWs Hist. qf England IV, 54, 207.