VOM
16. bis zum
Juhrlx.
367
Zweckrnässigkeit zu behandeln, und keinen Glauben nach seiner
Wahrheit, sondern nach seinem Nutzen für's Allgemeine zu begün-
stigenßl") Und dies waren keineswegs unfruchtbar-e Prinzipien,
die spätere Forscher nicht hätten anwenden können. Cumberlands
Ansichten, von Hume in's äusserste Extrem getriebenf") wurden
später von Paley 2 0 9) auf das praktische Verhalten angewendet, und
von Bentham und Mill auf die speeulative Jurisprudenzßm) Wäh-
rend Warburtoifs Ansichten sich noch reissender ausbreiteten und
I, 223-247. Maekintosh (Etlz. jaliilos. 134-137)xgiebt einen kurzen und unbe-
friedigenden Abriss von Gumberlancfs Buch. Er besass bedeutende Gelehrsamkeit und
Qnatremere nennt ihn einen der ersten, die das Koptische getrieben. 6km" Zu langue
et Ziterat. de PEgypie 89. Er wurde [G91 zum Bischof gemacht, nachdem er das De
legiblw 1672 herausgegeben. Obalmers, Biogr. (Ziel. XI, 133, 135.
207) In seinem Werk 17m allianee bette-am clmrch und stete, welches nach Hmzl,
Lzfß of Warburton, p. 13, zuerst 1736 erschien, und wie man sich denken kann,
grosscn Anstnss gab. Die Geschichte seines Einflusses werde ich noch bei einer
andern Gelegenheit anführen; unterdessen vergl. über seine Tendenz Palmer, On tbe
church II, 313, 322, 323; Parfs TVoNcs I, 657, 665, VII, 128; Wlmteley, Dangers
to Christian faiilz 190; Nichols, Lit. mwc. III, 18. Im Jan. 1739-40 schreibt War-
burton an Stukeley (Nich. illusmztions II, 53): "Aber Sie sehen, wie gefährlich neue
Wege in der Theologie sind, aus dem Geschrei der Frömmler gegen mich." Siehe
auch einige Briefe, zwischen ihm und dem älteren Pitt gewechselt, aus dem Jahr 1762,
die über „die Zweckmässigkeit" handeln und in Ülulflmlßt, Corresp. II, 184 etc. gedruckt
sind. 190 schreibt Warbnrton: "Meine Meinung ist und war es immer, dass der
Staat mit religiösen Irrthümern gar nichts zu thun, noch das geringste Recht hat, sie
zu unterdrücken." Einen solchen Mann zum Bischof zu machen war eine grosse That
für das 18. Jahrhundert und wäre im 17. unmöglich gewesen.
908) Cumberlanrfs und Hnmds Verhältniss besteht darin, dass beide die Ethik
ganz weltlich nahmen, sonst ist ein grosser Unterschied in ihren Folgerungen; wenn
aber die antitlieologisehe Methode richtig ist, so ist Hume's Verfahren folgerichtiger
als das seines Vorgängers. Darum setzt er ihn fort, mit dem Vortheil freilich, dass
er ein halbes Jahrhundert später kam und einen umfassenderen Geist besass. 3. Buch
des Treatise of human nature, Hume, Plzilos. 7Vo-rks, Edinb. 1826, lI, 219 seq. und
in seiner Enquiry conceming the princijßles qf marals, ibid. IV, 237-365.
309) Foley's Moralsystem ist wesentlich utilitarisch und vollendet die Umwälzung
auf dem Felde der Forschung; sein Werk ist mit vielem Geist verfasst und so übte
es in einer Zeit, die schon darauf vorbereitet war, einen unermesslichen Einfluss aus.
"1785 wurde seine Moral und Political phil. veröffentlicht; 1786 wurde es ein leiten-
des Buch in Cambridge und bis 1805 hatte es 15 Auflagen erlebt." Meadley, Mem.
of Paley 127, 145. Vergl. TVkezuelZ, Hist. of moral philos. 176.
im) Dass die Schriften dieser zwei ausgezeichneten Männer Theil an derselben
Riohtxmg haben, ist allen bekannt, welche die Geschichte dieser Schule verfolgt, und
über ihr geistiges Verhältniss kann ieh mich am besten auf einen höchst merkwürdigen
Brief von James Mill selbst (Benilwmfs Werks X, 481, 482) berufen.