Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

350 
Geschichte 
des Engl. 
Geistes 
gemeinen machte er grosse Versprechungen, sie künftig gnädig zu 
bedenkenf") einige sollten, hiess es, in seinen Geheimen Rath 
kommen; und unterdessen unterdrückte er die geistliche Commission, 
welche ihre Macht beschränkt und so ihren Zorn erregt hatteJ") 
Ausserdem ereignete sich noch allerlei, das der Klerus zu beachten 
hatte. Es hiess und wurde allgemein geglaubt, Wilhelm wäre kein 
grosser Bewunderer von Staatskirchen, und als Freund der Duldung 
würde er wahrscheinlich eher die Macht der Englischen Hierarchie 
schmälern, als ihre Vorrechte vermehrenß") Auch wusste man, 
dass er die Presbyterianer begünstigte, welche die Kirche nicht 
ohne Grund für ihre bittersten Feinde hieltß") Und als zu alle- 
dem Wilhelm, bloss um der Zweckmässigkeit willen, die Episcopal- 
kirche in Schottland Wirklich abschatfte, wurde es klar, dass er 
durch diese Hintansetzung der Lehre von dem göttlichen Recht des 
'55) Diese Neigung des Königs, die Bischöfe und die Kirche wieder zu Gnaden 
anzunehmen, wurde allgemein besprochen im Sept. 1688. Ellif Oorresp. 201, 202, 
209, 219, 224, 225, 226, 227; Ularenolon, Corresp. II, 188, 192. Sir John Rercsby, 
damals in London, schreibt im Oct. 1688: „Jacob fängt wieder an, der Kirche von 
England den Hof zu machen." Menzoirs 357. Freilich wurden Jacob's II. Bedräng- 
nisse jetzt so gross, dass er kaum noch eine Wahl hatte. 
453) Ellis, Uorresp. lI, 211; llyä of Jaanes II, ed. Clarke II, 189. 
454) Im Nov. 1687 hiess es, er wolle, "die Dissenter sollten gänzlich freie Re- 
ligionsübung haben" und von den „schweren Strafen gänzlich befreit sein." Someaaf 
Tracts IX, 184. Dies ist die erste bestimmte Notiz über Wilhelrn's Wunsch; der 
Kirche die Macht zur Bestrafung der Nonconformisten zu nehmen; aber nach seiner 
Ankunft in England wurden seine Absichten offenbar. Im J. 1688-89 beklagten 
sich die Freunde der Kirche: „Die Gunst gegen die Dissenter gebe der Kirche zu 
viel Ursache zur Eifersucht." Olarendon, Uorresp. II, 238; Nml, Hist. of tlw Pu- 
ritans V, 81; Bogue und Benncifs Hiat. qf tlte Dissenlcrs II, 318; Biroh, Lzfe of 
Tilloison 156, 157; Somemf Tmcts X, 341, XI, 108. Burnet in seiner Charakteristik 
Wilhelm's bemerkt, "seine Gleichgültigkeit gegen die Formen des Kirchenregiments 
und sein Eifer für die Duldung zusammen mit seinem kalten Betragen gegen die 
Geistlichkeit machte im Ganzen einen sehr übeln Eindruck auf sie." Own time IV, 
550. S. 192 sagt der Bischof: „Er kümmerte sich nicht um den Klerus und schien 
sich wenig für die Angelegenheiten der Kirche und der Religion zu interessiren." 
455) Sir John Reresby, der ein aufmerksamer Beobachter war, sagt Meznoi-rs 375: 
„Als der Prinz ankam, schien er sich mehr zu den Presbyterianern als zur Staats- 
kirche hinzlmeigen, worüber der Klerus erschrak." Siehe auch 399, 405: Die Staats- 
kirchlichen hassten die Holländer und wären eher wieder Papisten geworden, als dass 
sie die Presbyterianer unter sich hätten aufnehmen sollen." Vergl. Evelynls Ddary 
III, 281: „Die Presbyterianer unsere neuen Regenten."
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.