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des
Geschichte
Engl.
Geistes
Wunsch es war, die katholische Kirche wieder herzustellen und
jenes boshafte System wieder bei uns einzuführen, welches sich
offen mit der Unterdrückung der menschlichen Vernunft breit macht.
Dieser Wechsel war in seinen schliessliohen Folgen das grösste
Glück, das unserm Vaterlande hätte begegnen können. Trotz der
Religionsverschiedenheit hatten die Englischen Geistlichen immer
eine Zuneigung zu Jacob gezeigt; sie bewunderten und schätzten
seine Ehrfurcht vor dem Priesterstande, obgleich sie natürlich eifrig
wünschten, er möge den Eifer seiner Verehrung zu Gunsten der
Englischen und nicht der Römischen Kirche wirken lassen. Sie
fühlten, wie vortheilhaft es ihrem Stande sein würde, wenn seiner
Frömmigkeit eine andere Richtung gegeben werden könnteß")
Sie sahen, dass es in seinem Interesse lag, seinen Glauben zu
verlassen und glaubten, bei einem so grausamen und lasterhaften
Menschen würde sein Interesse die einzige Rücksicht seinßßs)
Daher machten sie in einem der entscheidendsten Augenblicke seines
Lebens eine grosse und erfolgreiche Anstrengung zu seinem Gun-
sten; und sie wandten nicht nur alle ihre Macht auf, um den Ge-
sctzvorschlag für seinen Ausschluss von der Thronfolge durchfallen
zu lassen, sondern reichten auch Karl eine Glückwunsch-Adresse
ein, als es geschehen warß M) Als Jacob wirklich den Thron
bestieg, fuhren sie fort, die nämliche Gesinnung darzulegen. Ob
sie noch auf seine Bekehrung hofften oder in ihrem Eifer für die
Verfolgung der Dissenter die Gefahr für ihre eigne Kirche über-
sahen, ist ungewiss; aber es ist eine der seltsamsten und unbestreit-
barsten Thatsachen in unsrer Geschichte, dass eine Zeit lang ein
eifriges Bündniss zwischen einer protestantischen Hierarchie und
L
427) Im Jahr 1678 bemühte sich der Erzbischof von Canterbury, Jacob zu be-
kehren, und in einem Briefe an den Bischof von Winchester hebt er die „ glücklichen
Resultate" hervor, welche das Gelingen seiner Bemühungen haben würde. Dieser
charakteristische Brief steht Ularendon, Oorrcsp. II, 465, 466. Die Beweggründe des
Bischofs sind aufrichtig und des Breitereu in Wilsmfs werthvollem Buch Lzfc of De Foe
I, 74 angegeben.
m) In einer Flugschrift der Hochkirche von 1682 gegen den Gesetzvorschlag,
Jacob auszuschliessen, wird seine Sache vertheidigt, aber die Verlegenheit, die es
ihm bereiten würde, wenn er Katholik bliebe, wslrd stark hervorgehoben. Siehe die
pfiffigen Bemerkungen in Somens" Trrwts VIII, 258, 259.
m) Wordsworllß, BZ-cl. lziogr. IV, 665. Ueber ihren Eifer gegen die Bill Harris,
Divas of tlw Stuarts V, 181; Bumet, Own iime II, 246; Somers, Tractß X, 216, 253;
Omnplzellls Clumvel. III, 353; Oßrwitherfs Hist. of tlw clmrclz II, 431.