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Gqschichte
Geistes
des Engl.
bekannt, und beide haben einen Ruf hinterlassen, der wohl nicht
untergehen wird, so lange die Englische Sprache besteht. Aber
obgleich Taylor die Schwester des Königs geheirathet hattef")
wurde er doch sichtlich vernachlässigt; auf einen Irischen Bischofs-
sitz verwiesen, hatte er den Rest seines Lebens in einem damals
mit Recht barbarisch genannten Lande zuzubringenJ") Barrow,
der Taylor an Geist wohl noch überlegen warf") erlebte die
Kränkung, dass die unfähigsten Menschen zu den höchsten Kirchen-
würden erhoben und er übergangen wurde. Seine Familie hatte
für die königliche Sache stark gelittenf M) dennoch wurde er auf
keine Weise befördert bis fünf Jahre vor seinem Tode, wo der
König ihn zum Vorsteher des Dreieinigkeits-Pensionats in Cam-
bridge machteJ")
Alles dies muss natürlich die Kirche geschwächt und jene
grosse Bewegung beschleunigt haben, um deretwillen KarPs II.
Regierung so merkwürdig ist! M) Es gab gleichzeitig noch man-
m) Seine Gemahlin war Johanna. Bridges, eine natürliche 'l'och1:er KarPs I. Noies
und Queries VII, 305. Hebe-r, Lzfe of Jeremy Taylor in Ihyl. Works I, p. XXXIV.
Bischof Heber setzt p. XXXV hinzu: "Aber trotz des Glanzes einer solchen Verbin-
dung hat man keinen Grund zu glauben, dass sie Taylofs Einkommen wesentlich
erhöht habe."
m) Coleridge (Lit. remams III, 208) sagt, diese Vernachlässigung Jeremias
Tay1or's durch Karl sei ein Problem, zu dem vielleicht seine Tugenden die beste Er-
klärung gäben.
m) Wenigstens dem Umfange und der Tragweite seiner Studien nach; eine achtungs-
werthe Autorität hat daher passend von ihm gesagt, „er sei zugleich der grosse Vor-
läufer Sir Isaak Newton's und der Stolz der Englischen Kanzel gewesen." Words-
wortlüs Eccl. biogr. IV, 344. Siehe auch Montucla, Hist. des malkävnaliques II, 88,
89, 359, 360, 504, 505, III, 436-38.
493) "Seines Vaters Vermögen hatte durch seine Anhänglichkeit an die royalisti-
sche Suche sehr gelitten." Chalmer's Biogr. diot. IV, 39.
m) "TIM masterslazß of the Trinity Collage, Cambridge." Als Berrow nach der
Restauration nicht befördert wurde, schrieb er im Unmuth das Distichon;
„Te magis optavit rediturum, Carola, nemo ;
Et sensit nemo te rediise minus."
Humiltonis Lzfe of Barrow in Barrowis- Werks, Edinburg 1845, I, p. XXIII.
495) Alles was Macaulay über die Verachtung gesagt hat, in die der Klerus unter
Karl II. fiel, ist vollkommen richtig, und aus meinen Collectaneen weiss ich, dass
dieser gelehrte Schriftsteller, dessen tiefe Untersuchung wenig Leute richtig zu wür-
digen im Stande sind, die Suche eher abgeschwächt als übertrieben hat. In manchen
Stücken würde ich von ihm abzuweichen wagen, aber ich kann mich nicht enthalten,
meine Bewunderung für seinen unermüdlichen Fleiss, für das grosse Geschick, womit