16. bis zum
Jahrh.
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Klerus, die uns in der Literatur der Zeit erhalten sind, und die
nach der Meinung der Höflinge zu den schönsten Proben mensch-
lichen Witzes gehörten. Von Leuten dieses Gelichters hatte die
Kirche freilich wenig zu fürchten; aber ihre Sprache und die Gunst,
Womit das Publikum sie aufnahm, bilden einen Theil der Symptome,
an denen wir die Stimmung des Zeitalters studiren können. Den
meisten Lesern werden noch andere Beispiele einfallen, ich will
jedoch eins anführen, das interessant ist wegen des ausgezeichneten
Philosophen, den es betrifft. Der gefährlichste Gegner des Klerus
im 17. Jahrhundert war ohne Zweifel Hobbes, der feinste Dialek-
tiker seiner Zeit, dazu ein Schriftsteller von ausgezeichneter Klar-
heit und unter den Britischen Metaphysikern nur Berkeley unterge-
ordnet. Dieser tiefe Denker veröffentlichte mehrere Untersuchungen,
die stark gegen die Kirche gingen und entschieden den Prineipien,
welche zur geistlichen Autorität nothwendig sind, wider-stritten.
Natürlich wurde er von der Priesterschaft gehasst; man erklärte
seine Lehren für höchst verderblieh und klagte ihn subversiver
Absichten gegen die Nationalreligion und verderblicher Angriffe
gegen die öffentliche Sittlichkeit an! 1 Dies ging so weit, dass
während seines Lebens und noch mehrere Jahre nach seinem Tode
jeder, der selbst zu denken wagte, als Hobbes" Anhänger gebrand-
markt, "oder ein Hobbianer genannt wurde! 1 i) Diese entschiedene
Bericht über eine Unterredung, die Karl mit ihm "über die Bischofsmützen" gehabt,
in welcher der König seine Gesinnung ganz und gar nicht verbirgt. Beresby, Twwels
und memoirs 238.
m) Ueher den Unwillen des Klerus gegen Hobbes und wie sehr er ihn erwiderte
vergl. Aubrgfs Letters und livßs II, 532, 631; Zhnnemanvz, Gesck. der Ploilos. X, 111
mit der zornigen Sprache Burnefs (Own time I, 322) und Whiston's Memoirs 251.
Siehe auch Woodlv Athenae Oxonienses, edit. Bliss III, 1211. Monconys, der 1663
in London war, sagt von Hobbes (Voyage III, 43): „Er sprach mir von der Ab-
neigung, die elle Geistlichen, sowohl die katholischen als die protestantischen, gegen
ihn hegten," und 115: „Hobbes fand ich immer sehr aufgebracht gegen die katholi-
Schen und protestantischen Priester." Um die nämliche Zeit war Sorbiere in London
und schreibt über Hobbes in seiner Voyage io England 40: "Ich weiss nicht wie es
zugeht, der Klerus fürchtet sich vor ihm und eben so die Oxforder Mathematiker
und ihre Anhänger. Desswegen gefiel sich Se. Majestät Karl II. in einem sehr guten
Vergleich, als er zu mir sagte, er sei wie ein Bär, den sie mit Hunden hetzten, um
Zu sehen, wie er sich wehre.
m) So wurde Jeder genannt, der am Ende des 17. und selbst am Anfange des
18. Jahrhundert bestehende Ansichten angriif. Siehe Baxtefs Lzfe af kimself III, 48;
Bßyläs Werks V, 505, 510; Monläs Ilzfe of Bentleghl, 41; Vernon, Oorresponol. III, 13;
King's Lzfe of Locke I, 191; Brewsterlv Zäh of Newton II, 149.
Buckle, Gesch. d. Civilislltioxl I. 22