der
Hülfsquellen bei
Geschichtsforschung.
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stechendsten und folglich leichter zu beobachten sind, theils weil wir
durch die Auffindung der Gesetze der mächtigsten Wirkungsart in
erster Reihe weniger unerklärte Thatsachen übrig behalten, als
wenn wir mit der Auffindung der Gesetze der geringeren Kraft be-
gonnen hätten. Ehe wir jedoch diese Untersuchung beginnen, wird
es passend sein, einige der entscheidendsten der jetzt vorhandenen
Beweise für die Gesetzmässigkeit in den auf einander folgenden
Erscheinungen des Geistes zu geben. Hierdurch werden die An-
sichten, die wir so eben aufgestellt, bedeutend unterstützt werden;
und zugleich können wir sehen, was an den Mitteln ist, die be-
reits angewendet worden sind, um diesen grossen Gegenstand auf-
zuklären.
Wie werthvoll das schon Erreichte ist, ergiebt sich nicht nur
aus dem weiten Umfang, über den sich die Verallgemeinerung der
Erscheinungen erstreckt, sondern auch aus der ausserordentlichen
Vorsicht, die man dabei beobachtet. Denn während die meisten
ethischen Untersuchungen auf irgend einer theologischen oder me-
taphysischen Hypothese gegründet waren, sind die Untersuchungen,
von denen ich rede, ausschliesslich abgeleitet (inductive); sie grün-
den sich auf Sammlungen fast unzähliger Thatsachen, die sich über
viele Länder ausdehnen und in die klarste aller Formen, in die
Form arithmetischer Tabellen gegossen sind; und endlich sind sie
von Männern zusammengestellt, die, meistens blosse Staatsdienerf 0)
keine besondere Theorie zu behaupten und kein Interesse daran
hatten, die Wahrheit der Berichte, die ihnen aufgetragen waren,
Zll entstellen.
Die umfassendsten Folgerungen über die Handlungen der Men-
schen, unleugbare Wahrheiten und von allen Parteien dafür aner-
kannts sind aus diesen und ähnlichen Quellen abgeleitet; sie grün-
den sich auf statistische Thatsachen und sind in mathematischer
Sprache ausgedrückt. Und wer darauf geachtet hat, wie viel durch
dles Verfahmll allein schon entdeckt worden, muss nicht nur die
Gleichmäßigkeit erkennen, womit die Erscheinungen der geisti-
gen Welt auf einander folgen, sondern auch die Zuversicht hegen,
dass 110'311 Vvißhtigere Entdeckungen bevorstehen, sobald nur jene
neuen wirksamen Mittel, die schon der jetzige Zustand unserer
Ihnntnisse in Uebemllss gewährt, zur Anwendung kommen. Hier
jedoch handelt sichs natürlich nur um die Beweise für das Dasein
Dufau; Traitä de statistiqzze p.
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