Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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der 
Hülfsquellen bei 
Geschichtsforschung. 
der Ereignisse und sehen uns zu der Folgerung genöthigt, dass 
die Handlungen der Menschen lediglich durch ihre Vergangenheit 
bestimmt werden und daher ein Gepräge von Gleichmässigkeit ha- 
ben, d. h. unter ganz gleichen Umständen immer ein ganz gleiches 
Ergebniss zeigen müssen. Und da Alles, was früher vorgegangen, 
entweder ein innerer oder ein ausserer Vorgang sein muss, so ist 
es klar, die ganze lllannichfaltigkeit der Ergebnisse, mit anderen 
Worten, alle Veränderungen, von denen die Geschichte voll ist, alle 
Weehselfälle, die das Menschengeschleeht betroffen, sein Fortschritt 
und sein Verfall, sein Glück und sein Elend müssen die Frucht einer 
doppelten Wirksamkeit sein, der Einwirkung ausserer Erscheinun- 
gen auf unser Inneres und der Einwirkung unseres Inneren auf 
die äusseren Erscheinungen. 
Nur aus diesem Material lasst sich eine wissenschaftliche Ge- 
schichte aufbauen. Auf der einen Seite haben wir den mensch- 
lichen Geist, der den Gesetzen seines eigenen Wesens gehorcht, 
und, wenn unbehelligt von ausseren Einwirkungen, sich seiner Anlage 
gemäss entwickelt. Auf der anderen Seite haben wir, was man Na- 
tur nennt, die ebenfalls ihren Gesetzen gehorcht, aber unaufhörlich 
mit dem Geiste der Menschen in Berührung kommt, ihre Leiden- 
schaften aufregt, ihren Verstand antreibt und so ihren Handlungen 
eine Richtung giebt, die sie ohne diese Störung nicht genommen 
haben würden. S0 haben wir den Menschen, der auf die Natur, 
und die Natur, die auf den Menschen einwirkt, eine gegenseitige 
Einwirkung, aus der nothwendig alle Begebenheiten entspringen 
müssen. 
Unsere unmittelbare Aufgabe ist es nun, uns der Methode zu 
versichern, wie wir die Gesetze dieser doppelten Einwirkung ent- 
decken können; und dies iiihrt uns, wie wir gleich sehen werden, 
auf die vorläufige Frage, welche der beiden Einwirkungen die 
wichtigste ist, d. h. 0b die Gedanken und Wünsche der Menseheil 
mehr durch Naturerseheinungen oder die Naturerscheinungen mehr 
durch sie beeiniiusst werden. Denn es leuchtet ein, die Art der 
Einwirkung, welehe die wirksamste ist, sollte zuerst geprüft wer- 
den, und zwar theils darum, weil ihre Ergebnisse die hervor- 
„0b das Vorherwissen Gottes die Ursache der künftigen Dinge sei odermieht." Um 
alle dem zu begegnen, haben Einige die Ewigkeit der Materie, andere das Dasein 
zweier Grundprincipien, eines guten und eines bösen behauptet. Bwuwbre, Hist. de 
Manichäe V01. II, p. 145, 146, 252, 336. 
	        
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