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Engl.
des
Geschichte
Geistes
Zukunft zu hoffen. Diese grossen Widersacher des Menschenge-
schleehts spielten im 17. Jahrhundert die nämliche Rolle, wie in
unsern Tagen, verwarfen jede Neuerung und widersetzten sich
daher jeder Verbesserung. Der erbitterte Streit, der sich zwischen
beiden Parteien erhob und die Feindseligkeit gegen die königliche
Gesellschaft, als die erste Anstalt, in welcher sich die Idee des
Fortschritts deutlich verkörperte, gehören zu dem Lehrreichsten,
was es in unserer Geschichte giebt, und bei einer andern Gelegen-
heit werde ich ausführlich darüber berichten. Hier genüge die
Bemerkung, dass die reactionäre Partei zwar von der überwältigen-
den Mehrheit des Klerus angeführt, aber dennoch gänzlich geschlagen
wurde; und dies war freilich nicht anders zu erwarten, da ihre
Gegner fast die ganze Intelligenz des Landes auf ihrer Seite hatten,
und ausserdem noch die Unterstützung genossen, welche der Hof
zu leisten im Stande war. Der Fortschritt war in der That so
reissend, dass er sogar einige der gescheidtesten Mitglieder des
geistlichen Standes mit sich fortriss; ihre Liebe zum Wissen zeigte
sich stärker, als die alten Ueberlieferungen, in denen sie aufge-
wachsen waren. Aber dies waren Ausnahmen, und im Ganzen lasst
sich nicht zweifeln, dass unter der Regierung Karls II. der Streit
zwischen Naturwissenschaft und dem Geist der Priesterschaft von
der Art war, dass fast der ganze Klerus gegen die Wissenschaft
zu Felde zog und sie in Misachtung zu bringen suchte. Auch
brauchen wir uns nicht zu wundern, dass sie diesen Weg ein-
schlugen; der Geist der Untersuchung und des Experimentirens, den
sie zu hemmen wünschten, war nicht nur ihren Vorurtheilen zu-
wider, sondern auch ihrer Macht verderblich. Denn zuerst die
blosse Gewohnheit, Natmwissenschaft zu treiben, lehrte die Men-
schen eine Strenge des Beweises fordern, welche die Geistlichkeit,
wie sich bald zeigte, in ihrem Fache nicht leisten konnte. Sodami
eröffnete der Zuwachs in der Naturkenntniss dem Gedanken neue
Felder, und trug also auch auf diese Weise dazu bei, die Auf-
merksamkeit von kirchlichen Fragen abzulenken. Diese beiden
Wirkungen waren freilich auf eine verhaltnissmässig geringe An-
zahl, die sich mit gelelnten Untersuchungen beschäftigte, beschränkt
geblieben; man muss aber auch nicht ausser Acht lassen, dass die
letzten Resultate solcher Forschungen sich über einen weit grösseren
Kreis verbreitet haben müssen. Man kann das ihren sekundären
Einfluss nennen, und die Art und Weise seiner Wirkung verdient
alle Aufmerksamkeit, denn eine Einsicht in dieselbe wird viel dazu