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des
Geschichte
Engl,
Geistes
Bewegung, welche sich in der Mitte des 17. Jahrhunderts in allen
Zweigen des praktischen und spekulativen Lebens zeigte. Nach
dem Tode Bac0's war ohne Zweifel Boyle einer der ausgezeich-
netsten Engländer, den man im Vergleich mit seinen Zeitgenossen
unmittelbar unter Newton stellen könnte, obgleich er ihm natürlich
als originaler Denker sehr nachstehtßß) Mit den Erwerbungen im
Bereich des Wissens, die er machte, haben wir es hier nicht un-
mittelbar zu thun, dürfen aber erwähnen, dass er der erste war,
der genaue Experimente über das Verhältniss zwischen Farbe und
Hitze machte; G") und er fand auf diese Weise nicht nur einige
sehr wichtige Thatsachen, sondern legte auch einen Grund zu jener
Vereinigung von Optik und Thermotik (Wärmelehre), welche zwar
noch nicht vollendet ist, aber doch nur auf einen grossen Denker
wartet, der beide unter einen Gesichtspunkt fasst, und so die beiden
Wissenschaften zu einem einzigen Gegenstande des Studiums erhebt.
Und Boyle verdanken wir auch mehr als irgend einem andern
längländer, was wir jetzt von der Wissenschaft der Hydrostatik
besitzenßs) Er ist der erste Entdecker des schönen Gesetzesf")
56) Monk (Lzfe of Bentley I, 37) sagt, Boyle's Entdeckungen hätten seinen Namen
unmittelbar unter den von Newton gestellt, und dies halte ich für richtig, ungeachtet
der ungeheuren Ueberlegenheit Newton's.
67) Vergl. Powell, On radiant heat, Brit. assoe. I, 287 mit Lloydis Report 1m
pkysical optics 338. Wegen der Bemerkung über die Farben siehe Boylefs Werks LI,
1-40, und wegen Nachricht über seine Experimente 41-80; eine unbedeutende Notiz
siehe in Brewsteräs Life of Newton I, 155, 156, 236. Ich glaube, es ist nicht allge-
mein bekannt, dass Power einige seiner Experimente über die Farben Boyle zu danken
haben soll. Siehe einen Brief von Hooke in Boylds Werks V, 533.
68) Dr. Whewell {Bridgewater treatise 266) bemerkt ganz richtig, Boyle und Pascal
wären für die Hydrostatik, was Galilei für die Mechanik und Kopernicus, Keppler
und Newton für die Astronomie wären. Ueber Boyle, als den Gründer der Hydro-
statik, siehe Z7wms0n, Hit-t. of tke royal society 397, 398 und seine Hist. of chemistrg;
I, 204.
69) Dies wurde um 1650 von Boyle entdeckt und 1676 von Meriotte bestätigt.
Siehe Wlzewell, Hist. of the indzwtive scierwes II, 557, 588; Hmmson, Hist. of cho-
mistry I, 215; Turnefs Cbernistry I, 41, 200; Brandds Claemistry I, 363. Dieses
Gesetz ist empirisch durch die Französische Akademie bestätigt worden und man hat
gefunden, dass es sich selbst bei einem Druck von 27 Atmosphären bewährt. Siehe
Olmllis, On the matlzematical lheory ofjlu-ids, in 6. Report of Brit. assoo. 226 und
Herschefs Natura! philosopky 231. Obgleich Boylc ein Vierteljahrhundert früher lebte
als Mariotte, wird doch die Entdeckung eigentlich ungerechter Weise das Gesetz von
Boyle und Mariotte genannt; ja. fremde Schriftsteller verbessern dies wohl noch, lassen
den Namen Boyle ganz weg und nennen es das Gesetz von Muriotte. Siehe z. B.