Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

Hülfsquellen bei 
Geschichts forschung. 
der 
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heit zu verschiedenen Zeiten etwas Verschiedenes und zwei sich 
völlig widersprechende Behauptungen gleich wahr sein könnten. 
Daneben können wir aus den Vorgängen des gemeinen Lebens 
einen andern Beweis schöpfen. Sind wir uns nicht unter Umstän- 
den des Daseins von Erscheinungen und Phantomen bewusst, und 
ist es nicht dennoch allgemeine Ueberzeugung, dass so etwas gar 
nicht existirt? Sollte man dies damit widerlegen wollen, dass ein 
solches Bewusstsein nur scheinbar, kein wirkliches sei, so frage 
ich, was soll alsdann zwischen dem ächten und dem falschen Selbst- 
bewusstsein entscheiden?  Wenn dieses gepriesene Vermögen 
uns in einigen Fällen täuscht, welche Sicherheit haben Wir, dass 
es dies nicht auch in andern thut? Haben wir keine, so verdient 
das Vermögen kein Vertrauen. Haben wir aber irgend eine Si- 
cherheit, so beweis't ihr Dasein die Nothwendigkeit einer Autorität, 
welcher das Selbstbewusstsein unterworfen ist und vernichtet auf 
15) Plato fühlte die grosse Schwierigkeit, im menschlichen Geist einen Prüfstein 
für Wahrheit oder Täuschung gespenstischer Erscheinungen und Träume zu finden. 
Und der einzige Schluss, zu welchem dieser vollendete Denker gelangte, war, dass was 
dem Geiste des Einzelnen als wahr erschiene, wahr für ihn wäre; dies heisst aber die 
Schwierigkeit umgehen, nicht lösen. Siehe den Theätet, wo Plato, wie gewöhnlich, 
seine Gedanken Sokrates in den Mund legt. Plat. Opem vol. III, p. 426, ed. Bekker, 
Lond. 1826. Er beginnt diese Erörterung: M47 105mm: änmllrzwßew 30011 ällsinmr mi- 
'IOÜ' lelnerao d? lvunvloav u 125g: Mai 11600111, wir 1a ällow uai powluq. Dies sollen 
die Quellen des Irrthums sein; nun erörtert Sokrates sie, bringt den Theätet in Ver- 
win-ung und zieht endlich p. 434 den Schluss: 111.117.911); 6911111402 138,115; aiaäqoßq. 
Weiterhin p. 515 kommt er auf die Bildung irrthümlieher Urtheile. Ueber die Be- 
hauptung mancher Griechen, dass nädu (powraoiu älqähiq und nädu dÖEu rilqßüq 
vergl. Cuduvorih vol. III, p. 379, vol. IV, p. 118. Physiologische Ansichten betreffend 
die Bewahrung des Selbstbewusstseins in Träumen und im Wahnsinn bei Broussais, 
Exa-m. des doctrines nzädicales vol. I, p. 406; desselben Cours de phränologie, p. 49; 
Esquirol, Maladies meniales vol. I, p. 97, vol. II, p. 790; Simon's Pathology, p. 204; 
Hollandäv Mcdical notes, p. 434; Henle, Anatomie gänärale vol. II, p. 287; Burdaclz, 
Twzitä de physiologie, vol. V, p. 223. Vergl. auch die Stellen bei Tennemaun, welche diese 
Schwierigkeit mit der Theorie der Vorstellung in Verbindung bringen, Gesch. der Plrilos. 
Bd. I, S. 357, Bd. II, S. 119, 159, Bd. III, S. 406, Bd. IV ,S. 418, u. Berke1ey's Ver- 
such, Werks, vol. I, p. 93, 101, 176, dies zur Vertheidigung seines Systems zu be- 
nutzen aus dem Grunde, dass unser Glaube an die Wirklichkeit der Aussendinge im 
wachenden Zustande eben so falsch als im Traums sein möge. Die Lösung, welche 
die Stoiker versuchen, ist nur ein Wortunterschied und zwar ein unerwiesener: dmqaägsi 
dä Qmctuula uui (privtueßnr qwivraayu [du yrlq {an 351711119 ÜWWOWG 01'411 yfnrar. 
xwui 101i; iirrvonr qpuvrualr: d"! {an niuwcnq 111 11111117, 101115111111 uillolmuog, 151; d 
XQÜUMIIHOQ 311 117 ämudexcßry 1159i 111111171; Üqzfurunu. Diog. Ilaert. de vitis plzilos. 
lib. VII, segm. 50, vol. I, p. 395.
	        
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