Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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der Geschichte und Zustand 
Ursprung 
wäre überflüssig, denn Niemand konnte im 15. Jznirhundert leben, 
ohne seinen Geist von der allgemeinen Leichtglaubigkeit geschwächt 
zu sehen. Ich Will jedoch bemerken, dass er zwar persönlich mit 
Staatsmannern und Diplomaten bekannt war und desswegen die 
beste Gelegenheit hatte, die vielversprechendsten Unternehmungen 
fortdauernd durch die blosse Unfähigkeit derer, die sie unternah- 
men, vereitelt zu sehen, dass er aber dennoch bei allen wichtigen 
Gelegenheiten ihr Fehlschlagen nicht der wirklichen Ursache, son- 
dern dem unmittelbaren Eingreifen der Gottheit zuschreibt. So ent- 
schieden und so unwiderstehlich war die Richtung des 15. Jahr- 
hunderts, dass dieser ausgezeichnete Politiker, ein Weltmann und 
ein Mann von grosser Lebenserfahrung, mit voller Ueberzeugung 
versichert, dass Schlachten verloren werden, nicht weil die Armee 
schlecht versorgt, nicht weil der Plan des Feldzugs verkehrt oder 
der General unfähig war, sondern weil das Volk oder der Fürst 
gottlos sind und die Vorsehung sie bestrafen will. Denn, sagt 
Comines, der Krieg ist ein grosses Geheimniss, Gott braucht ihn, 
um seine Absichten ins Werk zu setzen und verleiht manchmal der 
einen, manchmal der andern Partei den Sieg! 4 1) Darum entstehen 
auch politische Unruhen lediglich durch göttliche Anordnung und 
sie würden nie stattfinden, wenn nicht die Fürsten und Königreiche 
in ihrem Glücke die Quelle vergätssen, aus der es geflossen! l B) 
on modern history 118. Ich füge hinzu, dass Comines immer, wenn er Gelegenheit 
hat, die niedern Klassen zu erwähnen, was sehr selten der Fall ist, mit grosser Ver- 
achtung von ihnen spricht. Zwei auffallende Beispiele siehe Memoires de Plzilippe de 
Oomines Il, 277, 278, Paris 1826. 
4") Er sagt, ein Schlachtfeld wäre Nun des aecovnpllsseanents des ocuvres que D-icu 
a commencees aucunes fois per petites anomrelez et oecasions, et en donnant la eieloire 
auounes fois ä l'un, et aucunes fois ä l'autre: et est eecy mystäre si grand, gue les 
royaumes et grandes seigneuries en prennent dummes fois jins et desolations, et les 
zmtres aecroissement, et eommencement de regner." Menzolres de Oomines I, 361, 362. 
Ueber den leichtsinnigen Einfall in Italien sagt er: Die Expedition hätte leicht zu 
Grunde gerichtet werden können, wenn der Feind daran gedacht hätte, die Brunnen 
und Lebensmittel zu vergiften: male ils n'y eusscnt ßoint failly, s'il: ezlssent voulu 
essayer; mais il esl de croire qzw nostre sauveur et rädenzptezlr Jesus Christ lenr oslait 
leur wouloir." III, 154. So fügt er 155 hinzu: "paar conclure l'article, senzble que 
nosire sezlqneur Jesus Christ alt voulu, que taufe la gloire du voyage mit esiä ailribuäe 
ä luy." Vergl. die Institutes of Timour 7, eine lehrreiche Verbindung von Aberglau- 
ben und Rohheit. 
H8) „Mm's man advis ext que eela ne se fdit que per dispositiovz divine; ear qmznd 
les prinees ou royazlmes ont estä en gmnde prospririte an riehlesses, et ils ont mescon- 
noissance dont proeede tolle ymce, Dieu leur dresse un ennemi ou ennemie, dont nul
	        
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