Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

der histor. 
Literatur 
im Mittelalter. 
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war aber noch nichts entschieden; da zog im Anfange des 12. Jahr- 
hunderts der Gegenstand die Aufmerksamkeit Geoffrey's, des be- 
kannten Erzdechanten von Monmouth, auf sich. Dieser berühmte 
Mann veröffentlichte 1147 das Resultat seiner Untersuchungen in 
einem Werk, welches er Geschichte der Britten nannte! o") In 
diesem Buch betrachtet er die ganze Frage aus einem umfassenden 
Gesichtspunkt und erzählt nicht nur das Leben Arthur's, sondern 
giebt auch die Umstände an, welche die Erscheinung dieses grossen 
Eroberers vorbereiteten. Mit Arthur's Thaten war er sehr glück- 
lich, da sein Freund Walter, Erzdechant von Oxford, den Stoff 
für diesen Theil seines Werkes gesammelt hatte, ein Mann, der 
sich eben so sehr als er selbst für das Studium der Geschichte 
interessirteßm) Das Werk ist also von zwei Erzdechanten ge- 
meinsam verfasst und verdient daher alle Achtung, wäre es auch 
nicht eine der populärsten Erscheinungen des Mittelalters. 
Den ersten Theil dieser grossen Geschichte nehmen die Re- 
sultate der Forschungen ein, welche der Erzdechant von Monmoutli 
über den Zustand Britanniens vor der Thronbesteigung Arthur's 
angestellt. Dies geht uns hier nichts an, obgleich wir bemerken 
wollen, dass der Erzdechant entdeckt hat, dass nach der Einnahme 
von Troja Ascanius aus dieser Stadt floh und einen Sohn zeugte, 
welcher der Vater von Brutus wurdeßl") In jenen Tagen war 
England von Riesen bevölkert, die Brutus alle erschlug. Als er 
die ganze Race ausgerottet hatte, baute er London, brachte die 
Verfassung des Landes in Ordnung und nannte es nach sich Bri- 
 
(Hist. of Engl. I, 282-295) hat viel über Arthur gesammelt, an dessen Existenz er 
natürlich nicht zweifelt; ja Seite 292 giebt er uns sogar einen Bericht darüber, wie 
im 12. Jahrhundert Arthur's Leiche entdeckt worden sei! 
m) In Turner (Hist. of Engl. VII, 269, 270) wird gesagt, das Buch wäre 1128 
erschienen; aber Wright (Biogr. Brit. lit. II, 144) scheint bewiesen zu haben, dass 
es in Wahrheit 1147 erschienen ist. 
m) Geoßrey sagt: "A Gualtero Oxindordensi in multis historiis peritiarsimo viro 
audivizmhfz". e. ille Geofrey) "vili licet stylo, breviter tarnen propalabil, qmm proelia 
inclytus ille rex post victoriam istam, in Britomnium rcvorsus, cum nepote suo com- 
miacrii." Gagfredi Monumetensis lristoria, Britonzun, lib. XI, sec. 1, 200 und in der 
Widmung an den Earl of Gloucester sagt er: "Walter-m Oxim-gfordemis arckidiuaonus, 
wir in qratoria arte atque in exoticis hisloriis eruditus." Vergl. Matthäi Westmonast. 
Flores hist. I, 248. 
 Galfredi Historia Britonum 3, 4.
	        
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