der histor.
Literatur
im Mittelalter.
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des Augustus") Dies war äusserst modern; aber Schlesien liiess
so nach dem Propheten Elias, von dem die Schlesier wirklich ab-
stammten; M) dagegen war der Geburtstag der Stadt Zürich ein
Gegenstand des Streites, nur so viel stand fest, es wurde zur Zeit
Abrahams gegründetß o) Auch die Zigeuner stammen unmittelbar
von Abraham und Sarah abJ i) Das Blut der Saracenen war we-
niger rein, denn sie stammen nur von Sarah ab, durch Welche
Mittelglieder, wird nicht erwähnt; wahrscheinlich aus einer andern
Ehe oder vielleicht als die Frucht einer ägyptischen Liebesge-
schichte") Jedenfalls und ohne Zweifel sind die Schotten aus
Aegypten gekommen, denn sie sind ursprünglich Sprösslinge der
Scota, die eine Tochter Pharads war und ihnen ihren Namen
hinterliessJ-q) Ueber manche ähnliche Gegenstände besass das
Mittelalter eben so werthvolle Nachrichten. Es war wohl (bekannt,
dass die Stadt Neapel auf Eiern gegründet wann) und eben so
63) S. De Tlmzi, Hist. univ. VIII, 160, wo die Ableitung aber irrig für eine
Russische Erfindung gehalten wird.
69) Adams, Letters an Silesia 267, Lond. 1804.
70) lm Jahr 1608 sagte der gelehrte Hospinian zu Ooryat, der in Zürich war,
die Stadt sei zu Abrahams Zeit gegründet worden. Uoryat, Orudities I, Brief an den
Leser, D. Ich gebe immer die neuesten Beispiele, die ich gefunden, weil es in der
Geschichte des Europäischen Geistes wichtig ist zu wissen, wie lange der Geist des
Mittelalters sich in den verschiedenen Ländern erhalten.
7') Sie waren useuls enfants legitimes" von Abraham und Sarah. Monteil, Divers
Etats V, 19.
77) Mathew Paris, der fürchtet, der gute Ruf der Sarah möchte leiden, sagt: Die
Saracenen glauben verkehrter Weise, dass sie ihren Namen nach Sarah haben, richtiger
hingegen heissen die Agarener nach Hagar und die Ismaeliten nach Ismael, dem Sohne
Abrahams. Hist. maubr 357. Eine ähnliche Stelle findet sich bei xüczaray, Hisioire
de Fremoe I, 127: "Sai-rasins oio de Zu ville de Sami oü de Sao-a femme didbrakam,
duquel ils se disent fausseanent legitimes häritiers." Später verlor sich dieser Ge-
danke oder die Furcht vor diesem Gedanken sehr bald und. Beausobre (Hist. crit. de
Manichäe I, 24) sagt: "(M derive vulgairement le nom de: Sarasins du mot Arabe
Sarali, au Sllwlk, qui signifie efecticement voleur." Ein gutes Beispiel, eine theologi-
sche Mythologie ins Weltliche zu übersetzen. Einen ähnlichen Fall aus der nordischen
Geschichte siehe in Wliitelaclcds Journal qf tlze Swedish embassy I, 190, 191-
73) Im Anfang des 14. Jahrhunderts wurde dies in einem Briefe an den Papst
als eine bekannte historische Thatsache angeführt; siehe Lingaid, Hist. of England
II, 187, wo es heist: „Die Scota sei in Irland gelandet und ihre Nachkommen hätten
durch Waffengewalt die nördliche Hälfte Britanniens den Nachkommen des Brute ent-
rissen."
74) Wright (Nawatives of scarcery I, 115) sagt: Die Gründung der Stadt Neapel
auf Eiern und das Ei, von welchem sein Schicksal abhing, scheinen allgemein ver-