Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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Ursprung der 
Geschichte 
und Zustand 
nicht nur ihre historischen Ueberlieferungen verloren, sondern selbst 
die Listen ihrer Könige, die noch existiren, sind mit den Namen 
Mahomedanischer Heiligen untermischtßö) Dagegen finden wir auf 
der benachbarten Insel Bali, wo die alte Religion noch erhalten 
istf") die Legenden von Java beim Volk in gutem Andenken") 
Weiterer Beweise bedarf es nicht. Ich bemerke nur, dass auf 
diese Weise die christlichen Priester die Annalen aller Europäischen 
Völker, die sie bekehrten, verdunkelt haben. S0 haben sie die 
Sagen der Gallierw) zerstört und verfälscht, eben so die der 
Wälisehen, der Irenfo) der Angelsachsenf") der Slavenf") der 
Finnen") und selbst der IsländenM) 
Ausserdem traten noch andere Umstände ein, die eben dahin 
wirkten. Kurz nach der endlichen Auflösung des Römischen Reichs 
fiel die Literatur Europafs gänzlich in die Hände der Geistlichen, 
die lange als die einzigen Lehrer des Menschengeschlechts verehrt 
wurden. Mehrere Jahrhunderte war es sehr selten, dass ein Laie 
46) Oraujfzarefs Hist. qf the Indian Archipelago II, 297. Auchx auf Celebes wur- 
den vor der Mahomedanischen Zeit die Zeitangaben genau aufbewahrt. Crawfurd I, 
306. Wie die Genealogien der Könige durch Einschaltung von Götternamen verfälscht 
worden, darüber siehe Keonble, Saxems in England I, 27, 335. 
47) Asiat. researohes X, 191, XIII, 128. In dem Anhang zu Ißafled Hist. of 
Java II, p. CXLII. heisst es: „In Bali sind nicht mehr als Einer unter 200, wenn 
nicht weniger Mahomedaner." S. auch S. 65 und I, 530. 
43) Die Javanesen scheinen wirklich die alten Kawi-Ueberlieferuugen nur von den 
Eingeborenen von Bali erfahren zu können. S. Anm. zu einer Abhandlung über die 
Insel Bali in den Asiat. researclies XIII, 162. Sir Stamford Raffles (Hist. qf Java I, 
400) sagt: „Um Aufklärung über den ältesten Zustand von Java müssen wir uns 
grösstentheils nach Bali wenden." S. auch 414. 
49) Ueber die Verfälschung druidischer Sagen in Gallien durch christliche Priester 
s. Villemarqaä, Olumts popalaires de la Bretagne, Paris 1846, I, 18, 19. 
50) Ueber die Beschädigung der Ueberlieferungen der Wälischen und Irischen Bar- 
den s. Dr. Prickard, Phys. bist. of manlcinol III, 184 und Warten? Hist. of Enyl. 
poetry I, p. XXXVII. die Anm. 
5') S. die Bemerkungen über Beowulf in Wrigkths Biogr. Brit. lit. I, 7, '13, 14 
und Kemblefs Saxom- in Mgland I, 331, 
52) Tunis Language cmd Zii. of the Slavie natiom 231. Die heidnischen Lieder der 
Slovaken im nordwestlichen Ungarn waren eine Zeit lang erhalten, sind jetzt aber 
auch verloren, 216. 
53) Die Mönche vernachlässigten in ihren Chroniken die alten Finnischen Ueber- 
lieferungen, liessen sie untergehen und gaben den Erfindungen Sands und des Jo- 
hannes Magnus den Vorzug. Priclzard III, 284, 285. 
54) Ein Beispiel, wie die Mönche "die alten Isländischen Sagen verfälscht, siehe 
in Ifeiglztlegfs gelehrtem Buch über Fairy (Fee'n) mytlzoloyy 159. 
	        
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