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der
Einfluss
Religion,
rung fühlen. Zölle auf Einfuhr, Zölle auf Ausfuhr, Unterstützung
um einen Handel mit Verlust zu heben, und Auflagen um einen
einträgliehen herunterzubringen; dieser Industriezweig verboten, jener
ermuthigt; ein Handelsartikel durfte nicht gezogen werden, weil er
in den Oolonien wuchs; ein anderer konnte gezogen und gekauft,
aber nicht Wieder verkauft werden, während ein dritter gekauft und
verkauft werden konnte ,7 aber nicht ausser Landes gehen durfte.
Dann finden wir auch Gesetze zur Regulirung des Arbeitslohnes,
Gesetze zur Regulirung des Preises, Gesetze zur Rcgulirung des
Handelsvortheiles, Gesetze zur Regulirung des Zinsfusses, Zollhaus-
einrichtungen von der unbequemsten Art, dazu ein verwickeltes
Schema, welches man mit Recht die Schlupf-Skala (sliding scale)
nannte, ein Schema von so eriinderischer Verkehrthcit, dass der
Zoll für den nämlichen Artikel beständig wechselte und Niemand
vorher berechnen konnte, was er zu bezahlen haben werde. Zu
dieser Ungewissheit, die schon an sich der Fluch alles Handels
ist, kam eine solche Härte der Auflagen, dass sie von allen Klassen,
die verzehrten und hervorbrachten, gefühlt wurde. Die Zölle waren
so druckend, dass sie oft die Kosten der Produetion verdoppelten
oder vervierfachten. Es war ein System der Einmischung einge-
richtet und aufs genaueste durchgesetzt, der Einmischung in die
Märkte, in die Fabriken, in den Maschinenbetrieb und selbst in
die Kaufläden. Die Accisebeamten bewachten die Städte, und die
Häfen schwärmten von Zollbeamten, deren einziges Geschäft es war,
fast jeden häuslichen Vorgang zu übenvachen, in jedes Packet zu
gucken und jeden Artikel zu bezollen; und damit die Absurdität auf
ihren höchsten Gipfel gebracht werde, so geschah dies grösstentheils
des Schutzes wegen, d. h. das Geld wurde eiugestandener Maassen
erhoben und die Unbequemlichkeit erduldet, nicht zum Nutzen der
Regierung, sondern zum Nutzen des Volks. Mit andern Worten,
die industriellen Klassen wurden beraubt, damit die Industrie blühen
sollte.
Das sind einige von den Wohlthaten, welche der Europäische
Handel der väterlichen Fürsorge Europäischer Gesetzgeber verdankt.
Aber das ist noch das Aergste nicht; denn so gross die ökonomi-
schen Uebel auch sind, so gehen doch die sittlichen, welche dieses
System hervorbraehte, weit darüber. Die erste unvermeidliche ldolge
war, dass in jedem Theile von Europa zahlreiche und mächtige
Schleichhänüerbanden entstanden, die von ihrer Empörung gegen
die Gesetze lebten, die ihre unwissenden Regierungen auferlegt