Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

Hülfsqxlellen bei 
Geschichtsfnrschung. 
der 
sich ihnen durch einen unerklärlichen Zufall darböten. Die Un- 
regelmässigkeit ihres Erfolges und die scheinbare Launenhaftigkeit, 
wenn er bald reich, bald spärlich ausfällt, würde sie daran ver- 
hindern, irgend etwas wie Methode in den Einrichtungen der Natur 
zu vermuthen, und ihr Geist das Dasein jener allgemeinen Princi- 
pien gar nicht begreifen, wodurch die Begebenheiten geordnet und 
beherrscht werden und durch deren Kenntniss wir oft ihren künf- 
tigen Verlauf vorherzusagen im Stande sind. Wenn aber diese 
Stämme sich zum Ackerbau erheben, machen sie zum ersten Mal 
von einer Nahrung Gebrauch, die durch ihre eigene Thätigkeit nicht 
nur zum Vorschein kommt, sondern vollständig hervorgebracht 
wird. Was sie säen, das ernten sie auch. Der Vorrath, den sie 
brauchen, wird unmittelbar von ihnen beherrscht und ist handgreif- 
licher die Frucht ihrer eigenen Arbeit. Sie sehen einen bestimm- 
ten Plan und eine gleiche regelmässige Folge in der Beziehung 
ihrer Aussaat zu dem gereiften Korn. Sie können jetzt in die Zu- 
kunft schauen zwar nicht mit Gewissheit, aber doch mit unendlich 
mehr Zuversicht, als bei ihrem früheren ungewisseren Enverbeß) 
Daraus entspringt ein dunkler Gedanke über die Stetigkeit der 
Vorgänge; und zum ersten Male dämmert dem Geiste eine schwache 
Vorstellung von dem, was eine spätere Zeit die Gesetze der Natur 
nennt. Jede weitere Stufe in der grossen Entwicklung wird diese 
Vorstellung zu grösserer Klarheit erheben. Wie ihre Beobachtung 
sich bereichert, ihre Erfahrung sich über ein grösseres Gebiet aus- 
dehnt, begegnet ihnen eine Gleichmässigkeit, deren Dasein sie nie 
vermuthet und deren Entdeckung jenen Glauben an den Zufall 
schwächt, von dem sie ausgegangen. Nur noch ein wenig weiter 
vorwärts und es erzeugt sich ein Geschmack am abstracten Den- 
ken; Einige unter ihnen verallgemeinern die Beobachtungen, die sie 
gemacht, und glauben, im Widerspruch mit den alten Vorurthcilen 
des Volks, dass jeder Vorgang mit einem früheren in unvermeid- 
licher Verbindung steht, dass dieser wieder mit einem noch früheren 
verknüpft ist, und dass so die ganze Welt eine nothwendige Kette 
bildet, worin zwar jeder seine Rolle spielen mag, aber keineswegs 
zu bestimmen vermag, welche es sein soll. 
3) Einige der sittlichen Folgen davon, wenn die Unsicherheit der Nahrung sich 
auf diese Weise venninderf), hat Charles Oomte in seinem Traitä de lägislatiooz, vol, 11, 
p. 273-275, aufgeführt. Ebenso Illill, History qf India, vol. II, p. 180-181. Aber 
Beide haben nicht bemerkt, dass diese Veränderung leicht zur Erkeuntniss der Regel- 
mässigkeit der Phänomene führt.
	        
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