Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

Literatur 
und 
Staatsregierung. 
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einzuführen und die algebraische oder symbolische Analysis um 
ihren Ruf zu bringenl 4) Und so entstand unter ihnen und ihren 
Schülern eine Vorliebe für die gesuchtesten Beweise und eine Ver- 
achtung für die leichteren, aber minder eleganten, die wir der 
Algebra verdanken! 5) Hier sehen wir deutlich den isolirenden 
und esoterischen Charakter einer Methode, die das verachtet, was 
der gewöhnliche Verstand leicht verstehen kann und lieber von 
dem Idealen zu dem Fasslichen herabsteigt, als von dem Fass- 
lichen zu dem Idealen hinauf. Gerade um die nämliche Zeit ent- 
wickelte sich derselbe Geist in einem anderen Wissenszweige. 
Hutcheson, obgleich ein Irländer, war auf der Universität Glasgow 
gebildet und da Professor geworden. In seinen berühmten morali- 
schen und ästhetischen [Intersuchungen setzte er an die Stelle in- 
ductiver Erörterungen aus fasslichen Thatsachen das deductive 
Raisonnenient aus Principien, die nicht greifbar sind. Er küm- 
merte sich nicht um die unmittelbaren und praktischen Fingerzeige 
der Sinne und glaubte, dass er durch eine hypothetische Annahme 
gewisser Gesetze zu den Thatsaehen heruntersteigen könnte, statt 
von den Thatsachen aufzusteigen, um die Gesetze zu lernen") 
14) Simson wurde 1711 Professor und schon ehe er seine Vorlesungen begann, 
entwarf er "eine Uebersetzung der drei ersten Bücher L'l-Iopital's über die Kegelschnitte, 
worin für die algebraischen Beweise des Originals, nach Herrn Simson's neuester Be- 
handlung dieses Gegenstandes, geometrische Beweise substitnirt sind." Trailäv Lifc 
und writings of Robert Simson, 1812, 4to, S. 4. Dies war wahrscheinlich der Ent- 
wurf zu seinem Werke über die Kegelschnitte, das 1735 erschien. Montucla, Histoire 
des anafhämatiques III, 12. Ueber den Unterschied des alten und neueren Verfahrens 
finden sich geistreiche, obgleich schwerlich haltbare Bemerkungen in Duyald Stewarfs 
Philosophy of tlze mind II, 354 und 380. Siehe auch Oomte, Philosophie positive I, 
383-395. Matthew Stewart, Professor der ltlath. zu Edinburg, war Dugalcfs Vater. 
Siehe über ihn und seinen Kreuzzug gegen die moderne Analysis Bower, Hist. qf the um'- 
vers. of Edinburgh lI, 357-360, II1, 249 lind eine sonderbare Stelle in First report 
of {im British association p. 50. 
15) Einer von Simson's Hauptgründen, die alte Beweisführung zu empfehlen, wer, 
dass sie „ eleganter" sei als die verhältnissmässig moderne Art, algebraische Berech- 
nung in die Geometrie einzuführen. Traifs Simson 27, 67, ein werthvolles Werk, 
welches Lord Brougham in seinem flüchtigen Leben Simson's "ein sehr gelehrtes und 
ungemein schlecht geschriebenes, ja kaum lesbares Buch" nennt. Brozrghuozlßs Men of 
fetter-s und soience I, 482. Dr. TraiPs Styl ist klarer und seine Sätze sind weniger 
verwickelt als die Lord Brougharrfs; nusserdem hatte er den grossen Vortheil voraus, 
dass er den Gegenstand verstand, über den 91- schrieb, 
w) Sir James Mackintosh (Dissertation an elllioal philosoplvy) sagt von Hutcheson: 
„1hm kann man auch die Neigung zuschreiben, die letzten und ursprünglichen Prin-
	        
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