Fünftes
Kapitel.
Einflusses]
des
Untersuchung
den
Religion , Literatur
und
Staatsregierung
ausüben.
Durch Anwendung der Untersuchungsmethoden, die sich in
anderen Wissensziveigen erfolgreich gezeigt, auf die Geschichte des
Menschen und durch Verwerfung aller vorgefassten Meinungen,
welche den Prüfstein jener Methoden nicht bestanden, sind wir zu
gewissen Resultaten gelangt, die wir jetzt fuglich der Hauptsache
nach wiederholen können. Unsere Handlungen waren lediglich das
Ergebniss innerer und äusserer Mächte, mussten also aus den Ge-
setzen derselben zu erklären sein, d. h. aus physischen und geistigen
Gesetzen. Wir haben ferner gesehen, dass geistige Gesetze in
Europa mächtiger sind als physische und dass im Verlauf der Oi-
vilisation ihre Uebermacht beständig wächst, weil die fortschrei-
tende Wissenschaft die Hülfsquellen des Geistes vermehrt, die Hülfs-
quellen der Natur hingegen auf demselben Fleck belässt. Darum
haben wir die geistigen Gesetze als die grossen Regulatoren des
Fortschritts behandelt, die physischen aber als untergeordnet, da
sie nur gelegentlich störend eingreifen und die Macht und Wieder-
kehr solcher Störungen seit lange im Abnehmen ist und jetzt durch-
schnittlich kaum noch in Wirksamkeit tritt. Nachdem wir so was
man die Dynamik der Gesellschaft nennen könnte in die Unter-
suchung der Gesetze des Geistes aufgelöst, haben wir diese letzte-
ren einer ähnlichen Analyse unterzogen und gefunden, dass sie
theils moralische, theils intellectuelle sind. Alsdann fanden wir
die intellectuellen bei weitem überlegen und wie der Fortschritt der
Oivilisation durch den Triumph der geistigen über die natürlichen,
so wurde er durch den Triumph der intellectuellen über die mo-
ralischen Gesetze bezeichnet. Dieses wichtige Ergebniss beruht auf
zwei verschiedenen Beweisen. Zuerst die moralischen Wahrheiten
sind stehend, die intellectuellen fortschreitend, und da ist es denn
höchst unwahrscheinlich, dass der Fortschritt der Gesellschaft von
dem moralischen Wissen, welches viele Jahrhunderte lang daggelbe