Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

geistigen 
Gesetze 
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ist, grosse Wahrheiten zu begründen und alte lllissbräuche auszu- 
rotten. Während daher allerdings verhältnissmassig wenige Kauf- 
leute mit der politischen Oekonomie bekannt sind, so verdanken 
sie dennoch einen grossen Theil ihres lteichthuins den National- 
ökonomen. Diese haben die "Hindernisse aus dem Wege geräumt, 
welche die ljnivissenheit der auf einander folgenden Staatsregie- 
rungen dem llandel in den Weg legte und jetzt einen soliden Grund 
für das eomnrercielle Gedeihen gelegt, welches keineswegs die 
unterste Stelle im "Tempel unseres Nationalruhms einnimmt. Eben 
so ist es auch ganz gewiss, dass diese geistige Bewegung die 
Möglichkeit des Krieges verringert hat, indem sie die Principien 
entdeckte, welche unsere Handelsverhältnisse mit fremden Ländern 
regeln müssen, indem sie nicht nur die Nutzlosigkeit, sondern auch 
das entschiedene Unheil nachgewiesen hat, welches die Einmischung 
in dieselben hervorbringt, und endlich indem sie diese langeinge- 
wurzelten Irrthüiner zerstört hat, welche die Leute glauben machten, 
die Nationen seien natürliche Feinde von einander und dadurch 
das Uebelwollen errnunterten und jene Nationaleifersueht nährten, 
deren Stärke der militärische Geist grösstentheils seinen früheren 
Einiiuss verdankte. 
Die dritte grosse Ursache, wodurch die Neigung zum Kriege 
geschwächt worden, ist die Art und Weise, wie die Entdeckungen 
über die Anwendung des Dampfes zu Reisezwecken den Verkehr 
der verschiedenen Völker erleichtert und so jene unwissende Ver- 
achtung haben zerstören helfen, welche ein Volk so geneigt ist 
gegen ein anderes zu nähren. Zum Beispiel die unverschämten 
und elenden Verleumdungen, welche eine Menge englischer Schrift 
steller früher gegen die Sitten und den Privatcharakter der Franzosen, 
und zu ihrer Schande sei es gesagt, selbst gegen die Keuschheit 
der Französinnen richteten, trugen nicht wenig dazu bei, die feind- 
seligen Gefühle zu steigern, welche damals zwischen den beiden 
ersten Nationen Europas bestanden; sie erbitterten die Engländer 
gegen die Laster der Franzosen und die Franzosen gegen die Ver- 
leumdungen der Engländer. So gab es eine Zeit, wo jeder ehr- 
liche Engländer fest überzeugt war, er könne zehn Franzosen be- 
zwingen, eine Menschenklasse, die er gründlich verachtete als ein 
kleines verkrüppeltes Geschlecht, welches Rothwein statt Branntwein 
tränke und nur von Fröschen lebte, elende Ungläubige, die jeden 
Sonntag in die Messe gingen, sich vor Götzenbildern niederwürfen 
und sogar den Papst verehrten. Auf der anderen Seite lehrte man
	        
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