Geetze.
Die geistigen
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zum Krieger gerüstet; 4 3) nach dem neuen System waren neue Mittel
erforderlich und wurde die Ausrüstung kostspieliger und schwieriger.
Zuerst brauchte man Sehiesspulvery") dann musste man Sehiess-
gewehre H) haben, eine kostbare und wie man glaubte schwer zu
führende Waffe. Dann traten noch andere Vorrichtungen hinzu,
43) Im Jahre 1181 befahl Heimich II. von England, Jeder müsse entweder fein
Schwert oder einen Bogen in seinem Besitz haben und diese habe er nicht zu ver-
kaufen, sondern seinem Erben zu hinterlassen; "ncaetera" autem omnes habererat van-
basiam, capellum ferreum, larleeam et gladizlm, vel arcum et sagittas: et prolzibuit m:
aliguis arme sua venderet vel invadiaret; scal cum moreretur, darct alle propinquiori
llacrezli suo. Roger de Hov. Armal. in scriptores post Bedam 348. Unter der Re-
gierung Edward I. wurde befohlen, „dass jeder Landbesitzer, dessen Gut 40 Schillinge
werth sei, ein Schwert, Bogen und Pfeile und einen Dolch haben müsse... Die
Pfeil und Bogen haben müssten, könnten sie aus dem Walde nehmen." Grose, Mili-
tary antiq. II, 301, 302. Gczjiefs History of tlw Swedes I, 94. Und noch spät im
15. Jahrhundert waren auf den Universitäten "Oxford und Cambridge 4 bis 5000 Schüler,
die alle erwachsen und mit Schwert und Bogen bewaffnet waren; sie gehörten grössten-
theils zu den besseren Klassen." Sir William Hamilion, On lke llist. qf universit-ies
in B's Phil. aliscussions 414. Einer der letzten Versuche, das Bogenschiessen wieder
ins Leben zu rufen, war ein Befehl der Elisabeth von 1596, der von Gallier in den
Egerton-papers 217-220, Ausgabe Camden soc. 1840, gedruckt ist. Im südwestlichen
England verschwanden Pfeil und Bogen erst 1599, während die Muskete mehr Raum
gewann. Siehe Yorlgds Diarg, Ausgabe Camden, soc. 1848, S. XVII.
M) Mehrere Schriftsteller haben behauptet, in England wäre erst unter Elisabeth's
Regierung Pulver gemacht worden. Uamderüs Ellzabeth in Kennetfs Hisiory II, 383,-
Lond. 1719; Stricklami, Queens of England VI, 223; Grosc, Milit. antiq. I, 378;
aber Sharon Turner (Hist. of England VI, 490) hat gezeigt, dass es nach einem Be-
fehle Richards III. in den Harlejanischen Manuscripten schon 1483 in England ver-
fertigt worden ist; und Eccleston (Engl. antiquities 182) giebt an, dass die Engländer
es schon 1411 fabricirten und ausiiihrten. Vergl. auch 202. Jedenfalls blieb es lange
ein kostspieliger Gegenstand; selbst unter Carl I. linde ich eine Klage über seine Kost-
spieligkeit, "wodurch die Exercierschule sehr in ihren Uebungen gestört wird." Par-
liavnent. bist. II, 655. Im Jahre 1686 war der Preis für das Fass Pulver f 2. 10 s.
bis f 3. Clurendon, Corresponolcncß I, 413. Ueber die Kosten der Fabrikation in
unserer Zeit siehe Liebig aml Kopp, Reports on chemiatry III, 325.
45) Die Musketen waren so elende Maschinen, dass um die Mitte des 15. Jahr-
hunderts eine Viertelstunde Zeit nöthig war, um eine zu laden und abzufeuern. Hallem,
Middle ages I, 342. Grose (Milit. areliq. I, 146, II, 292, 337) sagt, dass die Mllskete
in England zuerst im Jahre 1471 erwähnt wird und dass sie erst unter der Regierung
Car1's I. allgemein wurden. In der neuen Ausgabe von Beclcmanrfs Historg of In-
Iventiorzs, London 1846, II, 535, wird sonderbarer Weise angenommen, dass Feuerge-
wehre zuerst in der Schlacht von Pavia gebraucht worden wären. Vergl. Daniel,
Histaire de la milice I, 464 mit Smythe, Milit. disourscs in Elliß Orzginal letiers 53,
Ausgabe Camden society.