Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

geistigen 
Die 
Gesetze 
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die Stufe menschlicher Entwickelung, auf welcher kriegerischer Muth 
am höchsten geachtet und Krieger am meisten geehrt werden") 
Von dieser furchtbaren Erniedrigung bis zu der Höhe der Civili- 
sation führt eine lange Stufenleiter; auf jeder Stufe verliert die 
Herrschaft der Gewalt etwas und gewinnt die Macht des Gedankens 
etwas. Langsam, eine nach der anderen, erheben sich die in- 
telleetuellen und friedlichen Klassen; zuerst werden sie von den 
Kriegern tief verachtet, dennoch fassen sie allmählig Boden, neh- 
men zu an Zahl und an Macht und schwächen bei jedem Zuwachs, 
den sie erhalten, den alten kriegerischen Geist, in den sich früher 
alle anderen Richtungen verloren hatten. Handel, Verkehr, Manu- 
facturen, Gesetze, Diplomatie, Literatur, Wissenschaft, Philosophie  
alles dies war ursprünglich unbekannt und wurde dann zu einer 
besonderen Aufgabe für eine besondere Klasse. Jede bestand nun 
auf die Wichtigkeit ihres Geschäftes. Obgleich ohne Zweifel einige 
von diesen Klassen Weniger friedlich sind als andere, so sind doch 
selbst die weniger friedlichen dies natürlich mehr als Menschen, 
die nur mit dem Kriege zu thun haben und die in jedem neuen 
Kriege die Möglichkeit persönlicher Auszeichnung erblicken, von 
der sie im Frieden gänzlich ausgeschlossen sindß  
qf Brazil 475; SoutheyKs Hist. qf Brazil I, 126, 248; Asiat. researclzes II, 188, VII, 
193; Transao. of Bombay socfII, 51, 52; Hosküfs Travels in Ethiopia 163; Origine 
du droit in Oeuvres de Michelet II, 333, 334 note; ebenso die Thracier: yiq öä 
igyd-rqv äniuörarov. rö Civ rimi noläporv xai lqiarüoq, udllzarov. Herod. V, G. 
30) Malcolm (Hist. of Persia I, 204) sagt von den Tartaren: "Es giebt nur einen 
Weg zur Auszeichnung, den des militärischen Ruhmes." Und in den Gesetzen Ti- 
mufs, 269, heisst es: "Nur der kann zu Macht und Würden kommen, der die Kriegs- 
kunst gut versteht und die Art und Weise kennt, wie man feindliche Armeen bricht 
und schlägt." Dieselbe Geistesrichtung zeigt sich in der wiederholten und offenbar sehr 
befriedigten Beschreibung von Schlachten bei Homer  S. Murc, Greek lit. II, 63, 64, 
wo dies als ein Grund gelten soll, dass die Homerischen Gedichte alle von demselben 
Verfasser herrühren, während ein richtigerer Schluss der gewesen wäre, dass (11686 
Gedichte alle in einem barbarischen Zeitalter gedichtet wurden. 
I") Ausser persönlicher Auszeichnung erlangte man früher noch Reißhthum; 11113 
im Mittelalter war in Europa der Krieg die einzige einträgliche Beschäftigung; man 
erpresste starke Summen Lösegeld von den Gefangenen. S. Barrington, Obsereatians 
im the statutes 390-393. Unter der Regierung Richards 1I. "galt ein Krieg mit 
Frankreich für das einzige Mittel, wodurch Engländer reich werden könnten." Turnefs 
Hist. of Engl. VI, 21. Sainte Palaye (Memoires em- Pancienne okevalerie 1, 311) 
5918171 "Damals machte der Krieg reich durch die Leute" und die Lösegelder, wenn 
Einer ihn mit Tapferkeit, Wachsamkeit und Thätigkeit führte. Das Lösegeld war ge- 
wöhnlich, wie es scheint, ein Jahreseinkommen des Gefangenen." Als Analogie siehe
	        
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