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der Naturgesetze.
Einfluss
örtern und zeigen, wie ihnen auf der anderen Seite das Endliehe,
das Skeptische, das Analytische und die Induction gegenüber stehen.
Dies vollständig zu erörtern, würde mich über den Plan dieser
Einleitung hinausführen und vielleicht über die Grenzen meiner
Kenntnisse hinausgehen; und ich muss jetzt der Freundlichkeit des
Lesers diese Skizze überlassen, deren Unvollkommenheit ich sehr
wohl kenne, die ihm aber dennoch Stoff zu weiterem Nachdenken
geben und vielleicht Geschichtschreibern ein neues Feld eröffnen
mag, indem sie ihnen zu Gemüthe fülnt, dass überall die Hand
der Natur auf uns liegt und dass die Geschichte des menschlichen
Geistes nur verstanden werden kann, wenn man die Geschichte
und die Erscheinungen des natürlichen Universums damit verbindet.
Amnerkung
36
Zll
diesem
Kapitel.
Da diese Ansichten eine sociale und ökonomische Wichtigkeit haben, die von
ihrem physiologischen Werthe ganz unabhängig ist, so will ich sie hier noch etwas
weiter zu begründen suchen und zeigen," dass die Verbindung von kohlenstoffhaltiger
Nahrung und den Athmungswerkzeugen durch einen weiteren Ueberblick über das Thier-
reich erläutert werden kann.
Die Drüse, welche sich am Allgemeinsten bei den verschiedenen Thierklassen findet,
ist die Leber; s. Granfs Camp. anal. 576; Beblard, Anal. gen. lS und Burdacla,
Traiiä de physiol. IX, 580, wo es heisst, sie gehe fast durch das ganze Thierreich;
ja die letzteren Untersuchungen haben sogar Reste der Leber selbst in den Entozocn
und Rotiferen entdeckt. S. Rymer Jones, Animal lcingdom 1855, 138, und Ouwfs
Inverlebrata 104. Ihre Hauptfunction ist, den Körper von überflüssigem Kohlenstoff
zu befreien und dies thut sie durch Aussonderung der Galle, einer stark kohlcnstoff-
haltigen Flüssigkeit. (Demarcay fand 1837, dass ihr Huuptbestandthcil cholsaurcs
Natron ist und dass die Cholsänre beinahe 63 Procent Kohlenstoff enthält. S. Ifhovnsoofs
Animal ckemistry 59, 60, 412, 602.) Nun ist der Zusammenhang dieses Processes mit den
Athmungsorganen sehr merkwürdig. Wir finden, dass Leber und Lunge fast immer
sich ausgleichend gegen einander verhalten, d. h. wenn eins dieser Organe schwach
und unthiitig ist, so ist das andere gross und thätig. So haben die Reptilien schwache
Lungen, aber eine bedeutende Leber; und bei den Fischen, die im gewöhnlichen Sinne
des Worts gar keine Lunge haben, ist die Leber oft sehr gross. (In Goodef Study of
onedicine I, 32, 33 heisst es: „Die Grösse der Leber und die Masse der Galle stehen
nicht im Verhältniss zu der Masse der Nahrung oder dem öfteren Essen, sondern im
umgekehrten Verhältniss zu dem Umfange und der Vollendung der Lungen.. Die
Leber ist verhältnissmässig grösser bei den Reptilien, deren grosszellige Lungen das
Blut nicht rasch decarbonisiren können." Siehe Cmzier, Rägne animal II, 2; Gurus,
Camp. anatomy II, 230; Gramfs Camp. amat. 385, 596; Rymer Jones, Amme! kmg-
dom 646.) Auf der anderen Seite haben die Insecten ein sehr grosses und complicir-
tes System von Luftröhren; aber ihre Leber ist klein und ihre Functionen träge.