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Einßuss der Naturgesetze.
100,000 Jahre der Durchschnitte") Von einem Könige, dessen
Name Yudhischthir War, wird gelegentlich erwähnt, dass er 27,000
Jahre regiert habeßl 4) während ein anderer, Namens Alarka,
66,000 regieiteß") Sie wurden in ihrer Jugend abberufen, denn
wir haben verschiedene Beispiele, dass Dichter aus dieser früheren
Zeit etwa eine halbe Million Jahre lebtenßm) Aber der merk-
würdigste Fall ist der eines sehr brillanten Charakters in der Indi-
sehen Geschichte, der in seiner einzigen Person die Geschäfte
eines Königs und eines Heiligen vereinigte. Dieser eminente Mann
lebte in einem reinen und tugendhaften Zeitalter und seine Tage
dauerten in der That lange auf Erden; denn als er zum König
gemacht wurde, war er zwei Millionen Jahre alt, dann regierte er
6,300,000 Jahre und als er dies ausgeführt hatte, dankte er ab
und schleppte sich noch 100,000 Jahre hinß")
Dieselbe grenzenlose Verehrung für das Alterthum bewog die
Hindus, alles Wichtige in die entferntesten Zeiten zu verlegen, und
sie geben oft ein Datum an, bei dem einem der Verstand still
stehtßlß) Ihre grosse Gesetzsammhmg, die Gesetze des Menu, ist
gewiss noch keine 3000 Jahre alt, aber die Indischen Chronologen
sind damit lange nicht zufrieden und schreiben ihr ein Alter zu,
welches der nüchterne Europäische Verstand sich kaum vorstellen
kann. Nach den besten einheimischen Autoritäten wurden diese
943) In dem Dubistan 11, 47 wird dies von den frühesten Erdensöhnen ange-
geben.
944) Wildford, Asiat. researcltes V, 242.
945) Vislmu, Puraua p. 408.
'46) Und manchmal noch länger. In der Abhandlung über Indische Chronologie
in den Werks of Sir W. Jones I, 325, hören wir von einer Unterredung zwischen
Valmic und Vyasa, zweien Barden, deren Altersunterschied eine Periode von 864,000
Jahren war. Diese Stelle iindet sich auch in den Asiatic researches II, 399.
947) "Er war der erste König, der erste Einsiedler und der erste Heilige und
bekommt deswegen die Titel: Prathama Raja, Prathama Bhicschacara, Prathema Jinn
und Prethama Tirthancara. Die letzten hunderttausend Jahre wandte er dazu au,
durch die verschiedenen Stufen von Büssungen und Heiligkeit hindurch zu gehen und
schied aus dieser Welt auf dem Gipfel eines Berges, der Aschtapada hiess." Asiatin
researches IX, 305.
948) "Speculationen über Zahlen sind dem Inder so geläufig, dass selbst die
Sprache einen Ausdruck hat für eine Unität mit 63 Nullen, nämlich Asanke, eben
weil die Berechnung der Weltperioden diese enormen Grössen nothwendig machte,
denn jene einfachen 12,000 Jahre schienen einem Volke, welches so gern die höchst-
mögliche Potenz auf seine Gottheit übertragen möchte, viel zu geringe zu sein."
Bohlen, Das alte Indien II, 298.