Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

der Naturgesetze. 
Einfluss 
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die höchste Bildung erreicht wurde, waren aus verschiedenen na- 
türlichen Ursachen viel ungesunder, als die civilisirtesten Theile 
von Europaß") Diese Thatsache allein muss einen bedeutenden 
Einfluss auf den Volkscharakter ausgeübt habenfoö) und um so 
mehr, da sie von jenen anderen Umständen, die ich angeführt und 
die alle auf dieselbe Weise wirken, unterstützt wurde. Hierzu 
kommt, dass die grossen Pestseuchen, die Europa verschiedent- 
lich heimgesucht, grösstentheils aus dem Orient, ihrem natürlichen 
Geburtslande und wo sie am tödtlichsten auftreten, herübergekom- 
Inen sind. Kaum eine einzige der gefährlichen Krankheiten, die jetzt 
in Europa existiren, ist einheimisch; die ärgsten davon wurden 
aus tropischen Gegenden in und nach dem ersten Jahrhundert christ- 
licher Zeitrechnung eingeschleppt! " l) 
Fassen wir dies Alles zusammen, so können wir sagen, dass 
in den aussereuropaischen Kulturlandern die ganze Natur verschwo- 
ren war, die Macht der Phantasie zu erhöhen und die des Ver- 
standes zu schwächen. Mit den Mitteln, die wir jetzt besitzen, 
könnte man dieses wichtige Gesetz bis zu seinen entferntesten 
Folgen begleiten und zeigen, wie ihm in Europa'ein anderes ge- 
radezu entgegengesetzt ist, vermöge dessen die Natiu-erscheinungen 
im Ganzen dahin zielen, die Phantasie zu beschränken, den Ver- 
über Europa s. Spanne, Orzlqins of tlie laws of Europa, 322; Twworüs Hist. (f Eng- 
Zand III, 443; Plzillzjzs On scrofzzla, 255; Oltefs Lzfe of Olarke I, 265, 266, als 
Erläuterung die "heilige" Krankheit des Kambyses, ohne Zweifel Epilepsie, bei He- 
Tüdot, Lib. III, cap. XXXIV. 
905) Hitze, Feuchtigkeit und daraus folgende schnelle Verfaulung vegetabiler Stoffe 
gehören gewiss unter die Ursachen davon; dazu kommt vielleicht der elektrische Zu- 
Stand der Atmosphäre innerhalb der Tropen. Vergl. Hollandk Medien! notes, 477; 
MWillianfs Mcdical capediiiovz to tlw Niger, 157, 185; Simon's Patkology, 269; 
Forrgfs Climate und its endenzio inßuenccs, 158. Lepcllctier sagt, etwas unbestimmt, 
in seiner Physiologie onädicale IV, 527, die genxässigten Zonen seien einer vollständi- 
gen und regelmässigen Bethätignng der Lebensphänomene günstig. 
2M) Und muss die Macht der Geistlichkeit verstärkt haben; denn wie Chßrlevoix 
mit grossem Freimuth sagt: „Pestseuchen sind die Ernten der Diener Gottes." Sou- 
tlzeyk Hisi. qf Brazil I1, 254. 
307) Wegen des aussereuropäischcn Ursprungs Europäischer Krankheiten, "m denen 
einige, wie die Pocken, aus epidemischen endemische geworden sind, Vergl- EWCWZQP- 
"f the medio. soiences, 428; Transac. of Asiat. soc. II, 54, 553 Michaela?) o" ÜW 
21'108 vf Moses lII, 313; ßßrmgel, Hist. de la midecme II, 33, 195; Wallacds Dis- 
Sßrmt. an Um nznnbers of manlcind, S1, 82; Huetianw, Amst- 1723, 132-135; 
Sanden: On tlw smallpox, p. 3-4; Wilklsr 'Hist. of tke soutk of India III, 16-21; 
Glut-Boy De lo peste, Paris 1840, p. 227.
	        
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