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der Naturgesetze.
Einfluss
die sich mit den alten Aegyptern befasst, haben eine ähnliche Neigung
bemerkt. Wilkinson, welcher bekanntlich ihren Monumenten grosse
Aufmerksamkeit geschenkt hat, sagt, sie wären Weniger als irgend
eine Nation geneigt gewesen, ihre Religion zu ändern; 18") und
Herodot, der vor 2300 Jalnen Aegypten bereiste, versichert uns,
sie hätten ihre alten Gebräuche beibehalten und durchaus keine
neuen angenommenßß Unter einem anderen Gesichtspunkt ist
die Aehnlichkeit dieser weit von einander entfernt liegenden Länder
eben so interessant, da sie offenbar aus den Ursachen entspringt,
die wir in beiden gleichmässig vorgefunden haben. In Mexiko und
Peru waren die niederen Klassen ganz in der Hand der oberen
und daraus folgte jene leichtsinnige Verschwendung der Arbeit, die
wir in Aegypten gefunden haben und wovon auch die Tempel und
Paläste, die noch in manchen Theilen von Asien vorhanden sind,
Zeugniss ablegen. Die Mexikaner und die Peruaner errichteten
ebenfalls ungeheure Gebäude, die eben so unnütz waren als die
läegyptisehen und die kein Volk hervorbringen konnte, ohne dass
seine Arbeit schlecht bezahlt und schlecht angewendet wurde! H)
Die Kosten dieser Monumente der Eitelkeit sind unbekannt, aber
sie müssen ungeheuer gewesen sein, denn die Amerikaner kannten
vziälretä extraordinairc ü leurs haöitudes, ä leurs mocurs et opinions. Au Mexique,
comme dans l'Indousian, il n'e'taz't pas permis aux ßdbles de cltanger lw vnoindre ckose
aux ßgures des idoles. Tomf ce qui appartenait au rite des Aztäques et des Hindous
ftait assujliti ä des Zois ivnwzuables." Humb. Nozw. Espagne I, 95, 97. S. Iäzrgol,
Oeuwes II, 226, 313, 314, und Herdefs Ideen III, 34, 35. Diese Unbeweglichkeit
des Gedankens und dieses Kleben an alten Sitten schreiben Manche dem Orient als
Eigenthümlichkeit zu; die Sache erstreckt sich aber viel weiter und ist, wie Humboldt
ganz richtig bemerkt, die Folge von ungleicher Vertheilung der Gewalt. Vergl. Tur-
nefa Embassy to Tibet, 41; Forlmsß- Uriental anemoirs I, 15, 164, II, 236; Hilfe
Hist. of Indien II, 214; Elpltinstonrfs Hist. of India 48; Oitefs Life of Ularke II, 109;
Transac. of Asiat. soc. II, 64; Jnzwmzl of Asiat. soc. VIII, 116.
m0) Wilkinsvn's Ancient Egyptieam III, 262, 275; ebenso bemerkt Bunsen (Egyptc
II, 64), die Zähigkeit, womit die Aegypter an ihren alten Sitten und Gewohnheiten
hingen. Ueber ihren Unterschied von den neuerungssüchtigen Griechen s. Riltev-Äs Hist.
cf ancimt philos. IV, 625.
481) Herod. II, c. 79: nwcglotat 63 195051421101. wägwun, ällow oüöfva Smwäawruz.
Und Bähr bemerkt zu I, 660: vöyow; seien instituta m: onorcs. Plato im Timaeus lässt
einen Aegyptischen Priester zu Solon sagen: "Ellqveg rieb rmidäg 201a, yägwv 62 "Ellqv
oüu ärrw. Und als Solon fragt, was er meint, erwidert er: Näot lerä rrlg qiuxä;
ndwaey 017621414111 yrig 111 miraig QM: 613 äqxulavl oinoiyv nulatriv äöäczv 0363 yriürmu
ggövq; nalatöv 055511. Ed. Becker VII, 242.
i") Die Mexikaner scheinen noch rücksichtsloser verschwendet zu haben als die
Peruaner. S. über ihre ungeheuren Pyramiden eine von ihnen, Cholnlu, hat eine