Einßuss
der
Naturgesetze.
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Stabe misst, aber höchst merkwürdig, wenn man sie mit der groben
Unwissenheitvergleicht, Welche unter den benachbarten und gleich-
zeitigen Völkern herrschte. Alle waren jedoch gleich unfähig, selbst
diese geringe Civilisation weiter zu verbreiten; in allen fehlte gleich-
mässig auch nur etwas Aehnliches als ein demokratischer Geist
und herrschte die nämliche despotische Gewalt der obern Klassen
und dieselbe veräehtliehe Unterwüriigkeit der unteren. Denn, wie
Wir gesehen, alle diese Formen der Givilisation hingen von ge-
wissen Naturgesetzen ab, welche zwar der Anhäufung von Reich-
thum günstig, aber seiner rechten Vertheilung ungünstig waren.
Und während die Kenntnisse der Menschen noch in ihrer Kindheit
Warenf G8) fanden sie es unmöglich, gegen jene Naturwirkungen
Zu kämpfen und sie an der Hervorbringung' einer soeialen Ein-
richtung, wie ich sie zu zeichnen gesucht, zu hindern. In Mexiko
Sowohl als in Peru wurden die Künste und besonders die, welche
dem Luxus der Reichen dienen, mit grossem Erfolge gepiiegt. Die
Hituser der Vornehmen waren voller Zierrath und das Hausgeräth von
ausgezeichneter Arbeit; ihre Zimmer mit prächtigen Tapeten be-
bangen; ihre Kleider und ihr Putz unglaublich kostbar; ihre Ju-
welen von seltener und mannigfaltiger Gestalt und Fassung; ihre
reichen und fliessenden Gewänder mit den seltensten Federn ge-
stickt, wie man sie in den entferntesten Theilen des Reichs ge-
Sammelt; dies Alles zeigt, welch einen unerschöpflichen Reiehthuni
Sie besassen und mit welcher Prahlerei sie ihn verschwendeten! W)
Unmittelbar unter dieser Klasse finden wir das Volk und in
welcher Lage? In Peru hatten die gemeinen Leute alle Abgaben
168) Die einzige Wissenschaft, die sie einiger Maassexi kannten, war Astronomie;
diese scheinen die Mexikaner mit Erfolg getrieben zu haben. Vergl. La P1ace's Be-
lnerkung bei Humboldt, Afouv. Esp. I, 92, mit Priahzm-däs- Plzysical lzistory V, 323,
329; JlPCuZloclKs Researolzes, 201, 225; Iarenemdiöräs Mexiqzee, 51, 52; Hmnboldfs
Kosmos IV, 456; Journal of yeogr. soc. VII, 3. Ihre Astronomie war jedoch, wie
sich erwarten liess, von Astrologie begleitet; s. Ixtlilxoolzitl, Hist. des Okiclmneques I,
168, 11, 94, 111.
469) Die Kunstwerke der Mexikaner und Peruaner werden von RObEItSOII unter-
schätzt; er giebt jedoch zu, dass er sie nie gesehen. Hie-l. of Ameriw VII, 909, 920_
In unserm Jahrhundert hat man sie sehr beachtet. Prescott, HiSi- (f PW" I: 287 "f
M621. I, 27, 122, 256, 270, 307, II, 115, 116, spricht von ihrer Kunstfertigkeit und
Verschwendung. Eben so Humboldt, der einzige Reisende in der neuen Welt, der
Sowohl in der Natur als in der Geschichte hinlänglich unterrichtet war; Nomz. Espagne
II, 483 und anderswo, S. Pentlandß; Bemerkung über die Gräber in der Nähe von
Titieaca; Joum. of geogr. soc. X, 554 und M Wulloclfs Researolzvcs, 364-366; Mexiqzee
Pur Larenazodiäre, 41, 42, (36; Ullods Soutlz. Amcriva I, 465, 466.
Buckle, Gesch. u. Givilisation 1. 7