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Einfluss
der Naturgesetze.
zeichnet und nicht nur innerhalb der Wendekreise, sondern eine
bedeutende Strecke weiter; der Süden von Brasilien und selbst
ein Theil von Uruguay erfreuen sich einer Fruchtbarkeit, wie sie
sich in keinem Lande von Nordamerika unter einem ähnlichen
Breitengrade findet.
Hiernach könnte man nun erwarten, dass die Ostküste von
Südamerika wegen ihrer reichen Ausstattung durch die Natur 4 H)
der Sitz einer ähnlichen Civilisation gewesen sei, wie sie in an-
deren Welttheilen durch ähnliche Ursachen erzeugt wurde. Wir
werden aber bei genauerer Betrachtung finden, dass die obigen
Bemerkungen keineswegs auch nur die physischen Einflüsse er-
schöpfen und dass wir noch ein Drittes mit zu beachten haben,
welches allein die zwei anderen neutralisiren und die Einwohner
eines Landes, _welches sonst das blühendste in der neuen Welt
geworden wäre, in der Barbarei zurückhalten konnte.
Diese dritte Macht ist der Passatwind, eine auffallende Er-
scheinung, wodurch, wie sich später zeigen wird, alle voreuro-
päischen (Zivilisationen bedeutend und sehr nachtheilig beeinflusst
worden sind. Dieser Wind bestreicht nicht weniger als 56 0 der
Breite, 280 nördlich und 28" südlich vom Aequator. 145) In die-
sem grossen Landstrich, der einige der fruchtbarsten Länder der
Welt einschliesst, bläst der Passatwind das ganze Jahr hindurch
entweder von Nord-Ost oder von Süd-Ost. Die Ursachen dieser
Regelmässigkeit sind jetzt vollkommen erkannt, "man weiss, dass
sie theils von der Luftverdünnung unter dem Aequator, theils von
der Bewegung der Erde abhängt. Die kalte Luft von den Polen
strömt fortdauernd nach dem Aequator, was Nordwinde in der
nördlichen und Südwinde in der südlichen Hcmisphäre giebt. Diese
444) Herrn Darwin, der eins der besten Werke über Südamerika geschrieben
hat, iiel dieser Vorzug der Ostküste auf, und er bemerkt: "Früchte, die gut und
reichlich unterm 41." an der Ustkiiste gedeihen, wie die Traube und die Feige, ge-
deihen sehr schlecht unter einer geringeren Breite an der entgegengesetzten Seite des
Continents." Jazzwml of rcsearclws, Lond. 1840, P. 268. Vergl. Meyerfs Geogr. qf
plants, 25, 188. Daniell, Meteorolog. essays, 194, sec. XIV drückt sich daher zu
allgemein aus und sollte seinen Satz auf die Continente nördlich vom Aequator be-
schränken.
145) Sie erreichen manchmal den 30. o. Daniell, 469. Traill, Plzys. geoyr. p. 200,
sagt: "sie erstrecken sich zu beiden Seiten des Aequators ungefähr bis zum 30A)";
aber ich glaube, sie gehen selten so hoch hinauf, Qbwohl Rgbertson sicher im I"-
thum ist, wenn er meint, sie seien nur den Tropen eigen. Hisl. of Amer. IV, in
R06. Werks, 781.