der Naturgesetze.
Einüuss
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ein bedeutender Strom in den stillen Ocean, während es auf der ent-
gegengesetzten Seite unzählige Flüsse giebt, einige von ausserordent-
licher Grösse, alle von grosser Bedeutung, wie der Negro, La Plata,
San Francisco, der Amazonenstrom, der Orinoco, der Mississippi,
Alabama, St. John, der Potomac, der Susquehannah, der Delaware,
der Hudson und der St. Lorenzstrom. Durch dieses mächtige
Wassersysten1 wird der Boden nach Osten immer bewässert; '37)
gegen Westen ist hingegen in Nordamerika nur ein werthvoller
Fluss: der Oregon, ' 38) während in Südamerika von der Landenge
von Panama bis zu der Magellansstrasse kein einziger grosser Fluss
in den stillen Ocean fällt.
Dagegen verhält sichs mit der anderen Hauptursache der Frucht-
barkeit, der Hitze, in Nordamerika gerade umgekehrt. Dort finden
wir die Bewässerung im Osten, die Hitze im Westen. ' 39) Diese
Verschiedenheit der Temperatur der beiden Küsten is_t wahrschein-
lich von einem grossen meteorologischen Gesetz abhängig; denn
in der ganzen nördlichen Hemisphäre ist die Ostseite der Festlän-
der und der Inseln kälter als die Westseite. H") Ob dies jedoch
437) Von dieser Bewässerung kann man sich eine Vorstellung machen durch die
Berechnung, dass der Amazonenshom sich über eine Fläche von 2,500,000 Englischen
Quadratmeilen hinzieht, dass seine Mündung 96 Engl. Meilen breit ist und dass er
2200 Engl. Meilen von seiner Mündung hinaufwärts sehiifbar ist. Somewvillelv Playsic.
ycvgr. l, 423. Ja, in einer Abhandlung über die Hydrographie von Nordamerika in
dem Joum. qf gcogr. society II, 250 heisst es: mit Ausnahme eines kurzen Land-
transports von 3 Meilen üiesst Wasser und meist sehiifbares Wasser zwischen Buenos
Ayres unterm 35." südl. Breite bis zur Mündung des Orinoco fast unter dem 9."
Tlördl. Breite. So über dies Flusssystem V, 93. X, 267. Ueber Nordamerika s. Ro-
yßWs Geology of Nortk Anwricu, p. 8; Brit. aasoc. for 1834. Er sagt: "Die Fläche,
welche der Mississippi und alle seine Nebenflüsse überziehen, wird auf 1,099,000 Engl.
Quadratmeilen berechnet." S. auch Richardaozfs Arctic exped. 11, 164.
.133) Der Oregon oder Columbia bildet eine merkwürdige botanische Linie, die
Grenze der Californischen Flora. S. Reports an botany by tlw Ray sooiety, 113.
139) Zum Beweise, dass die durchschnittliche Temperatur der Westküste Nord-
Amerikafs höher ist als die der Ostküste, s. Journ. of geoyr. soc. IX, 380. XI, 168,
216; Humboldt, La Nouvelle Espagwe I, 42, 336; Itichardsorfs Aratic exped. H, 214,
218, 219, 259, 260. Dies wird gut erklärt durch die botanische Thatseche, dass
an der Westküste die Coniferae bis zum ja 70.0 hinauf Wachsen, Während im
Osten ihre nördliche Grenze der 60.0 ist. S. eine Abh. über die Morphologie der
Coniferae in den Reports an botany by tke Ray soeiety, P- 5, 11- F01"?! o" "W Cli-
mate of tlie Unitcd Staates und its endemic ivzßuences, New-York, 18421 P- S9-
4") Dasselbe sagt Richardson, North Americam zoology, 129; Brit. assoc. for
1836; Report fof 1541, seotions p. 28; Davis, China III, 140, 141; Journal of
yevgraplz. society XXII, 176.