Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

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der Naturgesetze. 
Einfluss 
sind Hitze und Feuchtigkeit. '34) Wo sie reichlich vorhanden 
sind, wird der Boden üppig sein; wo sie mangeln, unfruchtbar. 
Natürlich ist diese Regel in ihrer Anwendung Ausnahmen unter- 
worfen, die aus physischen von ihr unabhängigen Bedingungen 
entspringen; sonst ist unter übrigens gleichen Verhältnissen die 
Regel unwandelbar richtig. Und der bedeutende Zuwachs, den 
seit der Aufstellung der Isothermen unsere Kenntnisse von der 
Geographie der Pflanzen erlangt haben, setzt uns in den Stand, 
dies als ein Naturgesetz hinzustellen, welches nicht nur mit Grün- 
den aus der Pflanzenphysiologie, sondern auch durch ein sorgfäl- 
tiges Studium der Verhältnisse, in welchen die Pflanzen wirklich 
den verschiedenen Ländern zugetheilt sind, bewiesen ist. 4") 
Ein Ueberblick über den Continent von Amerika wird den 
Zusammenhang dieses Gesetzes mit unserem Gegcnstande erklären. 
Was zuerst die Bewässerung betrifft, so linden sieh alle grossen 
Flüsse der neuen Welt auf der Ostküste, keiner auf der Westküste. 
Die Ursachen dieser merkwürdigen Thatsache sind unbekannt; 13  
aber weder im Norden noch im Süden von Amerika fällt irgend 
m) Ueber die Beziehung zwischen dem Wachsthum der Pflanzen und den geo- 
gnostisehen Verschiedenheiten des Bodens ist noch wenig bekannt. Vergl. Meyetfs 
Geogr. of plante, 64, mit den Reports on botany by tlze Ray society 1846, p. 70, 
71. Die chemischen Gesetze des Bodens Sind viel besser bekannt und haben einen 
bestimmten praktischen Einfluss auf den Gebrauch des Düngers. Turneräs Chemisch-y II, 
1310-1314; Brandds Cltemistry I, 691. II, 1867-1869; Balfoufs Botany, 116-122; 
Liebigfs und Kopgfs Reports II, 315, 328. III, 463. IV, 438, 442, 446. 
'35) Siehe HenslowÄs- Botany, 295-300, u. Balfourhv Botuny, 560-63. Meyen, 
Geoyr. qf plante, p. 263 sagt: "Unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse 
bringe ich auch die Vegetation der Inseln unter das Naturgesetz, nach welchem die 
Anzahl der Species fortdeuernd zunimmt mit zunehmender Hitze und entsprechender 
Feuchtigkeit." Ueber den Einfluss der 'l'emperatnr allein vergl. eine Anm. in Ermanis 
Sibi-rien I, 64, mit den Reports on botany by the Ray society, 339-340, wo ange. 
nommen wird, Hitze sei von allen Einflüssen der wichtigste; und obgleich dies wohl 
richtig sein wird, so ist doch der Einiiuss der Feuchtigkeit sehr gross. So hat man 
neuerdings gefunden, dass der Sauerstolf, den die Pflanzen zum Keimen brauchen, 
nicht immer aus der Luft, sondern auch durch Zersetzung des Wassers bezogen wird. 
Siehe die merkwürdigen Experimente von Edwards und Colin in Lindley's Botany ll, 
261, 262. Lond. 1848; und über die directe Zufuhr von Nahrung, Welche Wasser 
den Pflanzen bringt, siehe Burdach's grosses Werk: Trotte: de phystologie IX, 254, 398. 
m) Es ist eine Verschiedenheit in den östlichen und westlichen Abflüssen der 
Gebirge, welche dies zum Theil erklärt, aber nicht gänzlich; und wäre die Erklärung 
auch befriedigender, als sie ist, so kömmt sie doch dem Phänomene selbst zu nahe, 
um viel wissenschaftlichen Werth zu haben, und ist selbst erst höheren geologischen 
Rücksichten zu unterwerfen.
	        
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