Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 1, Abth. 1)

Wege zu raumen. Die ersten Kapitel dieses Bandes liegen nun 
vor , und was die Deutschen vorzugsweise von den Britten lernen 
können und ohne allen Zweifel lernen werden, ist eine erhöhte 
Achtung vor der wahren Geschichte im scharfen Gegensatz zu der 
bisherigen falschen Geschichte. Es ist nicht zu leugnen, dass in 
England viel mehr Achtung als auf dem Oontinent vor den Helden- 
thaten der civilen Entwickelung besteht; dießelbststandigläcit des 
Menschen, die Ablehnung der faul und feige machenden irdischen 
Vorsehung, die entschiedene Bevorzugung grosser industrieller, tech- 
niseher, nautischer und commercieller Erfolge vor den kriegerischen; 
die Macht der öffentlichen Meinung und die Formen, in denen diese 
selbstständigen und sich selbstständig fühlenden Männer ihre Be- 
dürfnisse und ihren Willen geltend zu machen wissen; das Ver- 
schwinden der Tyrannei eines Georg III. vor dem Aufschwung des 
intellectuellen Fortschritts und der selbstbewussten Volkskraft,  
alle diese Dinge und ihr klar und anschaulich dargestellter Verlauf 
werden jeden denkenden Deutschen Leser höchlich befriedigen imd 
ihn zugleich in eine ganz neue Welt einführen; denn wo begegnete 
ihm je dergleichen daheim? Was die Britten dagegen von uns zu 
lernen haben, eine viel tiefere Geistesfreiheit als sie bis jetzt er- 
reichen konnten, das darf uns Deutsche wahrlich nicht abhalten, 
es ihnen in allen Punkten des freien und civilisirten Daseins nach 
Vermögen gleich zu thun, und vor allen Dingen der brutalen Au- 
torität die Macht einer öffentlichen unwiderstehlichen Intelligenz 
entgegenzusetzen. 
In diesem Sinne hat Buckle's Buch auch für Deutschland einen 
reformatorischen Beruf. Hefen wir, dass der Verfasser die Zeit 
und die Kraft behalte, sein grossartig angelegtes Werk zu Ende zu 
führen. Der zweite Band ist, wie wir hören, der Vollendung nahe. 
Brighton , 
Sussex , 
den 
November 
1859.
	        
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