Der
gothische
Styl.
und Rundstäben prolilirt, die Dienste, welche die Mittelschiff-Gewölbe
zu tragen haben, setzen auf Consolen auf. Der Bogen hat die Form
des Lanzettbogens, das heisst, die beiden Segmente steigen steil auf
und schliessen einen sehr spitzen Winkel ein.
In den Fenstern und zur Gliederung der NVandilächen gewinnt
auch das Masswerk diese Form und besteht mehr aus einer häufigen
Aneinanderreihung oder Ineinanderschiebung dieser concentrisch
angeordneten Masswerkstäbe, als in einer entsprechenden Vertheilung
und Abstufung derselben, wie in der französischen Gothik.
Kathedrale von York (1241 vollendet), Münster von Beverley,
Theile der Kathedralen von Rochester, Chichester,R01nsey,Ely,
Peterborough, Hereford. Die Kathedralen von XVells (1214 be-
gonnen), Worcester, Salisbury (1220 bis 1258), Lincoln, Lich-
field, die Abteikirche YVestminster bei London u. A.
Auf den frühenglischen Styl folgt im vierzehnten Jahrhunderte
der ßidecorativea Styl, der am Schlusse des Jahrhunderts in den
sogenannten ßperpendikulärena übergeht, welcher wieder die Werke
des fünfzehnten Jahrhunderts beherrscht. Wie schon die Namen
besagen, zeichnet sich der Styl des vierzehnten Jahrhunderts durch
Reichthum der Detailformen und der Gliederung aus, namentlich
gewinnt das Stab- und Masswerk der Fenster lebhafte Eintheilung,
die oft wenig organische Gliederung zeigt und mit Vorliebe Füllungen
mit Rosettenmustern bildet. Der wperpendikuläree Styl erhält seinen
Namen von dem reichlich verwertheten Stabwerk, das in den
grossen Fensteröffnungen bis zum Bogen hinaufläuft und wie ein
gleichmässiges Gitterwerk dieselben verschliesst. Auch an den Wand-
Hächen des Baues wird solches Stabwerk häufig verwerthet. Im
fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderte tritt dann häufig an die
Stelle des Gewölbes eine Holzdecke, auf deren formale und con-
structive Ausbildung grosses Gewicht gelegt wird. Der Bau gewinnt
hierdurch noch mehr als früher einen hallenmässigen Charakter. In
Harmonie mit dieser Hach ansteigenden Holzdecke steht dann noch
die nun übliche Form des Bogens, er ist als Hach ansteigender Spitz-
bogen gebildet und namentlich in der Zeit der Herrschaft der Tudor
(seit 1485) zur Anwendung" gekommen. Man bezeichnet denselben
deshalb als Tudorbogen. Das gitterartige Stabwerk, das mit dem-
selben bei Fenstern und Wandgliederungen in Verbindung tritt, steht
in gewissem Bezuge zu dem Leistenwerke der Decke.
Die Kathedralen von Exeter, von Ely, 'l'heile der Kathedralen
von York, Beverley, Winchester. Dem I5. oder I6.Jahrl1underte
gehören die Kirchen von Melford, Lavenham, Oxford, Boston,