gothische
Der
Styl.
völligen Ausprägung des Styles in allen constructiven und deco-
rativen Formen machen sich aber noch bei einer Anzahl im zwölften
Jahrhunderte errichteter Monumente gleichzeitig romanische und
gothische Elemente geltend.
Als ein hervorragendes Bauwerk dieser Art ist die Kirche Notre-
Dame in Paris (1163 gegründet) zu bezeichnen. Es ist ein fünfschiftiger
Bau mit einschiffigem wenig vortretendem Querbau. Fig. 64. Der Chor
ist lialbkreisförmig abgeschlossen und wird von der
Fig- 64-. Mittelschiffapsis und den Seitenschiffen, welche sich
um die erste herumziehen, gebildet. Ein Capellenkranz
ist hier nicht zur Ausführung gekommen. Im Langbau
macht sich noch die romanische Anordnung der
ßx ÄXX Ilravees geltend. Die Mittelschiffgeivölbe sind uadra-
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agil tiscli, auf eines derselben kommen zwei Kreuzgewölbe
ubxbxß n im Seitenschiffe. Die Pfeiler sind von gleicher Stärke
"EYA M" und stehen ldurchwegs mit den Gurten und Rippen
v v v des Mittelschiffgewölbes, da dieses sechstheilig ist, das
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a" heisst von sechs Rappen und zugehorigen Rippen
"e: gebildet wird, in Bezug. Ueber den Seitenschiffen
sind Emporen angebracht. Die Pfeiler sind, so weit
v v sie sich frei erheben, als derbe, ungegliederte Rund-
pfeiler errichtet, über den Capitellen derselben er-
A heben sich Wandsäulen (Dienste), welche bis zu den
"bbzqmwg" Gewäbirippen des Mittelschiffes aufsteigen. Fig. 65..
v v v v Die al erieoffnungen sind im Langbau Je durch zwei,
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"Mqmyw" im Chor durch ein Saulchen mit kleineren Bögen
9a darüber getheilt. Ueber den Gallerien folgten früher
H Rundfenster und dann niedere spitzbogig abgeschlossene
ubgmylwAll Fenster, durch welche allein directes Licht in den Mittel-
llubxrwßbxill schiffraum eingeführt wurde, ]etzt sind diese Fenster
Mm" zu grösseren Fenstern zusammengezogen, welche bis
an die Galllerieöffnungen herabreichen. Im Aeusseren
v mac ien sic 1 namentlich massive Strebepfeiler geltend,
von welchen Strebebögen doppelt übereinander nach
g- den Mittelschiffgevirölben gespannt sind.
l - l An der Westseite erheben sich zwei Thürme
Notre-Dame in Paris. und bestimmen der Hauptsache nach die Anordnung
der Fagafle. Sie schliessen sich vollständig in der
Längenachse der Kirche an die Seitenschiffe an und sind durch-
weg prismatisch auf quadratischer Grundlage durch alle Stockwerke
errichtet.
Drei Eingangsportale führen in das Mittelschiff und durch die
Thürme in die Seitenschiffe; über diesen Portalen zieht sich, die ganze
Fagade horizontal durchschneidend, eine reiche Bogenstellung mit Säulen
und Figuren, dann folgt im Mittelbau ein grosses Rosenfenster und
darüber neuerdings eine Arkadenstellung. Die Thürme erhalten Fenster in
den einzelnen Etagen und sind oben flach abgedeckt.