gothische
Der
Styl.
basilikalen Anlage wird das Seitenschiffgewölbe vom Mittelschiffe
durch den Scheidbogen getrennt. Ueber den Scheidbögen erhebt
sich die Hochmauer, welche nun zunächst mit einem rings um den
Raum laufenden Triphorium aus kleinen Bögen über Säulchen
geschmückt ist. Dieses Triphorium, das jeweilig von dem Pfeiler-
lineament durchschnitten wird, ist hier nur eine Wanddecoration,
oder es liegt unmittelbar hinter demselben ein schmaler Wandgang.
Die Anordnung des Triphoriums erinnert an die in den Kirchen des
romanischen oder Uebergangsstyles angeordneten Gallerieöffnungen.
Mit dem NVegfall der Gallerien werden die Dächer unmittelbar
über den Seitenschiffen errichtet und es entspricht nun der Lage
der Seitenschiffdächer die Lage jener Triphorien an der Hoch-
mauer. Ueber dem Triphorium liegen die Fenster des Mittelschiffes,
sie werden zu beiden Seiten von den Pfeilern, oben von den Schild-
bögen der Mittelschiffgewölbe eingeschlossen und ersetzen solcher
Art die verschliessende Wand
oder Hochrnauer. In den Seiten- Flg 63'
schiffmauern reichen die Fenster
ebenfalls von niederen Brüstungs-
Wänden (Parapeten) bis zu den
Schildbögen der Seitenschiffge-
wölbe. Die Wandpfeiler erhalten,
wie oben erwähnt, nach Aussen Gothisches Trank
Verstärkungen, Strebepfeiler, wel-
che bei der basilikalen Anlage über die Seitenschiffdächer hinauf-
geführt und durch ein System frei gespannter Bögen mit den
Mittelschiffpfeilern in Verbindung gebracht werden. Da diese Bögen
als Streben gegen den Schub der Mittelschiffgewölbe und das Aus-
weichen der Pfeiler dieses Schiffes dienen, bezeichnet man sie mit
dem Namen der Strebebögen.
Viel einfacher als bei den basilikalen Anlagen gestaltet sich
die Anordnung bei einschifügen Kirchen oder bei den mehrschiffigen
deutschen Hallenkirchen, deren Schiffe sich gleich hoch oder nahezu
gleich hoch erheben. Mit dem Wegfall der Hochmauer, der gleichen
Höhe von Pfeilern und Urnfassungswänden, kommen die Fenster
nun nur in den Letzteren zur Ausführung, die Triphorien und
Strebebögen finden hier keine Verwendung, ein einziges mächtiges
Dach spannt sich über Mittelschiff und Seitenschiffe.
Die Consequenz des gothischen Gewölbebaues machte sich nun
auch in der Bildung des Chorabschlusses der Kirche geltend. Er